Alle Angaben zu Katzen, die sich noch auf Sardinien befinden, sind Informationen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Teilweise werden die Katzen von den Vermittlern besucht und auch beurteilt, so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter und Größenangabe können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern, Hunden und manchmal Artgenossen machen, wenn hier “unbekannt” angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind natürlich immer möglich. Es handelt sich hier zumeist um Tiere, die von der Straße kommen, ausgesetzt wurden und bis zur Auffindung keine tierärztliche oder menschliche Fürsorge erhalten haben. Bei einigen dieser Tiere hinterlässt ein Trauma oder ein Unfall psychische Spuren und/oder körperliche Defizite.
Tildas Geschichte ist so traurig, wie schön gleichzeitig. Würde man ein Drehbuch schreiben, dann würde die Geschichte fast unglaublich wirken. Noch fehlt uns aber das Happy End.
Als uns vor drei Wochen ein Anruf erreichte, glaubten wir erst nicht, was uns geschildert wurde. Eine Katze war im Straßengraben gefunden worden; ihre rechte Hinterpfote war nur noch ein Stück nekrotisches Fleisch – zersetzt von Fliegenmaden und Eiter. Das Tier lag im Straßengraben und konnte sich nicht mehr bewegen.
Unsere Kollegin vor Ort zögerte nicht, die sofortige Rettung wurde veranlasst. Der Tierarzt bestätigte, was wir befürchteten. Die Hinterpfote war nicht zu retten. So kam die Katze auf die Katzenstation, eine Antibiose und Schmerztherapie wurden eingeleitet. Wenige Tage später erfolgte der Eingriff – die vollständige Amputation der Hinterpfote bis zum Femur. Am häufigsten wird ein beschädigtes oder erkranktes Bein bei Katzen oder Hunden an der Stelle entfernt, wo die Gliedmaße auf den Körper trifft. Jeder verbleibende, nutzlos herabhängende Teil des Beins kann für das Haustier ein Problem darstellen, da dieser bei den täglichen Aktivitäten traumatisiert werden kann oder die Beweglichkeit beeinträchtigt.
Der Eingriff war lang, aber er verlief positiv. Unsere tapfere Patientin wurde nach Hause entlassen und wieder in der Katzenstation angekommen, bekam sie den Namen Tilda -die Kämpferin-. Jetzt sollte alles gut werden…
Leider folgten dann – wie in einem spannenden Drehbuch – mehr Tiefen als Höhen. Tilda wollte nicht fressen, hatte sichtlich Schmerzen. Die Schmerzmedikation wurde erhöht, täglich hat ihre sardische Pflegemama Stunden gemeinsam mit ihr beim Tierarzt verbracht: Flüssigkeitstherapie, Vitamine, Antibiose. 5 lange Tage kämpfte Tilda. Dann endlich kam der Durchbruch- sie wollte fressen. Wir waren überglücklich. Von da an ging es jeden Tag in kleinen Schritten besser.
Die Wunde wurde weiterhin täglich mehrmals gereinigt, gerade im Sommer genügt eine Fliege und schon sind wieder Larven im Fleisch. Die Kontrolltermine beim Tierarzt wurden weniger. Nach zwei weiteren Wochen wurde Tilda vom Tierarzt aus der Behandlung entlassen.
Nun ist Tilda auf der Suche nach dem letzten Kapitel ihres Drehbuches. Katzen können gut mit drei Beinen umgehen und leben. Auch Tilda versucht nun, jeden Tag aufzustehen. Sie bekommt Massagen, ganz viel Zuwendung und Aufmerksamkeit. Doch leider kann sie in ihrem kleinen Käfig nicht durchstarten. Sobald sie sich aufrichtet, das Gleichgewicht gefunden hat, will sie loslaufen. Doch der Käfig ist zu klein für sie, um wieder in Bewegung zu kommen.
Wir suchen nun Dich: Kannst Du Tilda ein Zuhause geben, in dem sie im Innenbereich ‚rutschfest‘ unterwegs sein kann? Sie sollte in den ersten Tagen und Wochen auf einem rutschfesten Boden umhergehen können und erstmal keine Kletter-und Springmöglichkeiten haben. Auch andere Gefahren (offene Treppen o.ä.) sollte es im neuen Zuhause nicht geben. Ideal wäre es, wenn sie anfangs regelmäßig Physiotherapie bekommen könnte, denn das Gleichgewicht zu halten, braucht eben etwas Übung. Tilda muss Kraft aufbauen.
Nach einer ausreichenden Eingewöhnung und wenn Tilda bereit ist, soll sie auch Freigang haben dürfen. Sie soll eines Tages wieder durch Gras und Natur streifen und die Sonnenstrahlen genießen können. Ihr neues Zuhause muss also unbedingt verkehrsberuhigt liegen. So sieht das Happy End für Tilda aus. Aber das Wichtigste ist, dass sie eine Familie findet, die sie liebt, wie sie ist. – Eine Kämpferin auf drei Beinen.
Tilda ist gechipt und negativ auf FIV und FeLV getestet, weiterhin gegen Katzenschnupfen /-seuche und Tollwut geimpft und wird vor Ausreise mit der kompletten Parasitenprophylaxe versehen.
Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Tilda kann nach Deutschland einreisen.