Hunderassen
Wir stellen vor: Beagle
Beagle auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Bei vielen Autoren, die über die Herkunft des Beagles schreiben, findet sich die Theorie, der Beagle sei ein Nachkomme der alten französischen Meutehunde, die mit den Normannen nach Großbritannien gekommen sind. Andere Autoren meinen, dass kleine Laufhunde, wie sie schon Xenophon (430 v.Ch.) beschreibt, die Vorväter des Beagles sind und von Griechenland über Rom und dann bei der Eroberung des Britischen Inseln durch die Römer nach Großbritannien kamen, wo sie sich später mit den von den Normannen eingeführten Hunden vermischt haben. Schriftliche Zeugnisse zu dieser Annahme fehlen jedoch gänzlich.
Der Name Beagle taucht erstmals 1445 auf, auch über seine Entstehung aus dem altenglischen, keltischen oder altfranzösischen Sprachschatz streiten sich die Geister. Als wahrscheinlich gilt die Herkunft vom italienischen “piccolo” welches “klein” bedeutet und Beagle wurde in England zum Synonym für “kleiner Jagdhund”.
Seit König Heinrich VIII wurden Beagle am englischen Hof gehalten und gezüchtet, Königin Elisabeth I war eine große Liebhaberin der Rasse und züchtete sogar eine besonders kleine Variante der Rasse, sogenannte “Pocket Beagle”, die so klein waren, dass sie in einer Tasche Platz fanden. Der Beagle wurde für die Jagd zu Fuß verwendet, da er für die Parforce-Jagd zu Pferd zu langsam war.
1890 wurde der Beagle Club gegründet , dadurch setzte eine gewisse Vereinheitlichung der Rasse ein. Der 1. Weltkrieg unterbrach alle züchterischen Anstrengungen, die Rasse galt gar als gefährdet. Heute wird zwischen zwei Richtungen unterschieden, der reinen Show- Zucht, die nur Wert auf das Aussehen legt, und der Zucht von Hunden für den Arbeitseinsatz.
Rassebeschreibung
- Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde
- Sektion: 1.3 Kleine Laufhunde
- Größe: Zwischen 33 cm und 40 cm
Erscheinungsbild
- Körper: robust und kompakt, ohne jedoch grob zu wirken
- Ohren: lang und unten abgerundet, tief angesetzt, dünn
- Augen: dunkel- oder haselnussbraun, ziemlich groß und weit auseinanderliegend
- Nasenschwamm: breit, vorzugsweise schwarz, bei helleren Hunden ist eine leichte Pigmentierung erlaubt, Nasenlöcher gut geöffnet
- Fang: nicht zu spitz
- Kiefer/Zähne: komplettes Scherengebiss erwünscht, kräftige Kiefer
- Rute: stark, mittellang, hoch angesetzt und fröhlich getragen, nicht über den Rücken gerollt, gut behaart
- Haare: kurz, dicht und wetterbeständig
- Farben: dreifarbig (schwarz, braun, weiß oder blau,weiß, braun), dachsfarbig gefleckt , hasenfarbig gefleckt, zitronengelb gefleckt, zitronengelb und weiß, rot und weiß, braun und weiß, schwarz und weiß, ganz weiß
Mit Ausnahme von ganz weiß können alle oben genannten Farben auch getüpfelt sein, die Rutenspitze ist immer weiß - Gangwerk: gerader Rücken, frei ausgreifender weiter Vortritt, ohne die Läufe hoch anzuheben, deutlicher Schub aus der Hinterhand, Vorhandbewegung nicht paddelnd oder kreuzend
Rassespezifische Charakterzüge
Der Beagle ist ein immer fröhlich wirkender Hund, aufgeweckt, intelligent und von ausgeglichenem Wesen. Seine eigentliche Bestimmung ist die Jagd in der Meute, dabei folgt er vornehmlich Hasenfährten zäh, zielstrebig und ausdauernd. Dabei ist er zwar verglichen mit anderen Laufhunden relativ langsam, er arbeitet aber sehr gründlich und gibt nicht auf, wenn er die Fährte einmal verloren hat.
Als Meutehunde sind Beagle äußerst verträglich mit Artgenossen und auch Menschen gegenüber sind sie sehr freundlich. Diese Verträglichkeit in der Meute wurde dem Beagle zusammen mit seiner hohen Fruchtbarkeit jedoch zum Verhängnis ,wurde er dadurch doch zum am meisten in Labors gezüchteten Versuchshund.
Der Beagle ist nicht zuletzt wegen seiner fröhlichen Art und seiner Kinderfreundlichkeit ein beliebter Familienhund.
Haltungsempfehlung
Wie jeder andere Hund auch, sollte der Beagle mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, denn er neigt zu einer gewissen Eigenständigkeit und bisweilen auch Sturheit. Er muss ausreichend bewegt( böse Zungen behaupten, er kämpft wegen seiner Fresslust ständig gegen Übergewicht) und auch geistig ausgelastet werden. Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann, dazu eignet sich jede Art von Nasenarbeit.
Beagle sind oft sehr bellfreudig, eignen sich also unter Umständen weniger für eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus.
Beagle in Deutschland
Wir stellen vor: Boxer
Boxer auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Der Boxer geht auf die Bullenbeißer des Mittelalters zurück.Das Bullenbeißen (und auch das Bärenbeißen) war im 16-18. Jahrhundert vor allem in England ein beliebter „Sport“, bei dem hohe Wetteinsätze den Besitzer wechselten. Der Hund kämpfte hierbei mit Bullen, verbiss sich in deren Nase und versuchte sie niederzuringen. 1835 ist dieser grausame Tierkampf in England verboten worden. Einsetzbar waren die entsprechend gezüchteten Hunde auch für die Jagd auf wehrhaftes Wild, das sie ebenso packen und niederringen sollten.
Als unmittelbarer Vorfahre des Boxers gilt der kleine bzw. Brabanter Bullenbeißer. Die damalige Zucht der Bullenbeißer lag meistens in den Händen von Jägern, denen er zur Jagd diente. Seine Aufgabe war es, das von den Hetzhunden getriebene Wild zu packen und festzuhalten, bis der Jäger kam um die Beute zu erlegen. Für diese Aufgabe musste der Hund ein möglichst breites Maul mit breitem Zahnstand haben, um sich richtig festzubeißen und auch festzuhalten. Jeder Bullenbeißer, der diese Merkmalte hatte, war für seine Aufgabe am besten geeignet und kam somit auch zur Weiterzucht, die früher nur nach der Tätigkeit und dem Verwendungszweck erfolgte. So wurde auch eine Zuchtauslese betrieben, die einen breitschnauzigen Hund mit aufgestülptem Nasenschwamm hervorbrachte. Eng verwandt ist der Boxer mit dem Mastiff, der zusammen mit dem Brabanter Bullenbeißer an seiner Entstehung beteiligt war. Sein heutiges Aussehen verdankt er vermutlich auch der Einkreuzung des Bulldog.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird der Boxer in einheitlichem Typ gezüchtet. Anfangs wurde eine Karriere als Gebrauchshund angestrebt und 1924 wurde er als Diensthund offiziell anerkannt. Mittlerweile ist er allerdings als solcher kaum noch anzutreffen. Vielmehr wird er heute als wachsamer, temperamentvoller Familien- und Sporthund gehalten.
Rassebeschreibung
- FCI Standard: Nr. 144
- Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde
- Sektion: 2.1 Molossoide, doggenartige Hunde
- Herkunft: Deutschland
- Körper: quadratischer, muskulöser Körperbau (Widerristhöhe entspricht der Körperlänge)
- Kopf: schlanker und kantiger Schädel mit aufgestöpter Nase und breitem und mächtigem Fang, der von einer dunklen Maske umrandet wird, die sich deutlich von der restlichen Farbe des Kopfes absetzt.Typisches Kennzeichen des Boxers ist der sogenannte Vorbiss (Unterkiefer überragt den Oberkiefer). Dabei müssen die Lippen dennoch aufeinander liegen; die Fangzähne des Unterkiefers bilden die Auflage der wulstigen Oberlippe.
- Ohren: hoch angesetzte Hängeohren
- Augen: große dunkelbraune Augen mit schwarzen Lidrändern
- Rute: Die Rute ist eher hoch als tief angesetzt. Sie ist von normaler länger und bleibt naturbelassen
- Haut: Trocken, elastisch, ohne Falten
- Haarkleid: Kurz, hart, glänzend und anliegend
- Farbe: Standartgemäß gelb oder gestromt. Gelb kommt in verschiedenen Tönen vor, von hellgelb bis Dunkelhirschrot. Weiße Abzeichen sind erlaubt. Schwarze Maske. Die gestromte Varietät hat auf gelbem Grund in den obigen Abstufungen dunkle oder schwarze, in Richtung der Rippen verlaufende Streifen. Grundfarbe und Streifen müssen sich deutlich voneinander abheben. Weiße Abzeichen dürfen maximal ein Drittel der Körperfläche bedecken.
- Gangwerk: Lebhaft und voll Kraft und Adel
- Widerristhöhe: Rüden: 57-63 cm, Hündin: 53-59 cm
- Gewicht: Je nach Größe zwischen 25 und 32 kg
Charakter
Der Boxer gilt heute als treuer und kinderfreundlicher Familienhund. Er zeichnet sich durch ein gesundes Selbstbewusstsein und sein freundliches Wesen aus.
Weitere Charaktermerkmale der Rasse sind:
- temperamentvoll
- fröhlich
- aktiv
- aufgeweckt
- kinderlieb
- geduldig
- selbstbewusst
- mutig
- treu
- gelehrig
- arbeitsfreudig
- aufmerksam
- intelligent
- dominant gegenüber anderen Hunden
Aufgrund der vielen positiven Eigenschaften erfolgte bereits 1924 die offizielle Anerkennung der Rasse als Dienst- und Gebrauchshund. Boxer sind bis ins hohe Alter verspielt. Daher benötigen sie Beschäftigung und viel Bewegung im Freien. Bleibt ihnen das versagt, langweilen sie sich und suchen sich selbst eine Beschäftigung. Darunter leiden unter Umständen Schuhe, Einrichtungsgegenstände und andere Dinge, die sie finden.
Während die Hunde ihren Bezugspersonen treu ergeben sind, treten sie gegenüber fremden Menschen zunächst misstrauisch auf. In Not beschützt und verteidigt der Boxer sein Rudel, seine Familie und sein Revier mit Überzeugung. Streitlustig sind Boxer, trotz ihres großen Mutes und ihres ausgeprägten Selbstbewusstseins, nicht. Der Neigung zum Eigensinn sollten Besitzer frühzeitig mit liebevoller Konsequenz entgegentreten.
Erziehung
Die Lernfreude der Boxer und ihre Freude an der Aufmerksamkeit durch ihre Menschen erleichtern die Erziehung. Die Hunde eignen sich daher auch für Anfänger in der Hundeerziehung.
Um die positiven Eigenschaften zu wecken, ist die Akzeptanz des Menschen als Rudelführer notwendig. Diese erreichen Besitzer, indem sie ihrem Tier mit viel Liebe und Zuwendung begegnen. Ruhe und Gelassenheit sind die richtigen Ratgeber bei der Boxer-Haltung. Keinesfalls soll die Erziehung des Hundes mit lauter Stimme, Bedrohungen oder gar Bestrafungen erfolgen. Ein solcher Umgang mit dem Boxer würde seine Sturheit und seinen Eigensinn fördern. Gerade diese Eigenschaften sollten ihm jedoch mit Konsequenz abgewöhnt werden.
Die Erziehung beginnt beim Welpen in feinen Dosierungen. Die jungen Hunde benötigen zwischen den Lern- und Erziehungszeiten noch viel Ruhe. Mit zunehmendem Alter sollen die Aktivitäten gesteigert werden. Wichtig ist, unerwünschte Verhaltensweisen konsequent und direkt abzubrechen. Positives Verhalten wird durch sofort erfolgendes Lob, Streicheleinheiten und das Zeigen von Freude verstärkt.
Zum Lernen von Kommandos benötigt der Hund zunächst ein ruhiges und störungsfreies Umfeld. Die vertraute Umgebung im Garten oder im Haus ist frei von Ablenkungen und schafft Sicherheit. Später werden die Übungsstunden dann an andere Orte verlegt. So lernt der Hund, dass die Kommandos jederzeit und überall gelten. Der Besuch einer Hundeschule ist mit einem Welpen immer sinnvoll. Einerseits lernt sein Besitzer mehr über die Hundeerziehung, andererseits lernt der Hund in der Gruppe von Artgenossen das Sozialverhalten.
Haltung
Für Boxer ist Bewegungsspielraum und Unterhaltung wichtig. Sie sind ideale Begleiter bei Sportarten wie Radfahren, Skaten oder Joggen. Optimal ist die Haltung in einem Haus mit Garten, den der Hund bewachen kann. In einer Etagenwohnung in der Großstadt fühlen die Hunde sich nicht wohl. Da der Kontakt zum Menschen sehr wichtig ist, sollten die Tiere nicht lange allein gelassen werden. Boxer fühlen sich als Partner der Menschen und haben daher gern ständig jemanden um sich.
Da sie kinderlieb sind, freuen sich Boxer über Kinder im Haus, die mit ihnen toben und spielen. Dennoch sollte auch ein Boxer nicht mit kleinen Kindern allein sein. Gerade kleine Kinder wissen noch nicht, wie sie sich einem Hund richtig nähern. Unbewusst fügen sie ihm unter Umständen Schmerzen zu mit der Folge, dass der Hund nach ihnen schnappt. Größere Kinder müssen ebenfalls zunächst den richtigen Umgang mit dem Hund lernen.
Wer sich für einen Boxer entscheidet, sollte viel Zeit für ihn haben. Der Hund benötigt mindestens zwei Stunden Bewegung täglich. Um sein Temperament ausleben zu können, reicht Gassigehen allein nicht aus. Bälle oder Frisbees sollten ständige Begleiter bei den Spaziergängen sein. Eine Haltung im Zwinger oder möglicherweise an einer Kette entspricht nicht dem Tierwohl und ist für Boxer unvorstellbar.
Passt ein Boxer zu mir?
Ein Boxer passt perfekt zu Dir, wenn:
- Du bewegungsfreudig bist
- Du einen Hund mit einem gesunden Selbstbewusstsein magst
- Du mit Ruhe und Gelassenheit aber dennoch einer klaren Erziehung leitest
- Du einen treuen und ehrlichen Wegbegleiter suchst
- Wenn Du schon ältere, ruhigere Kinder hast, die wissen, wie man mit Hunden umgeht.
Boxer vermittelt in Deutschland
Wir stellen vor: Bracco Italiano
Vorstehhunde auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Die Geschichte des Bracco Italiano geht zurück bis in das fünfte Jahrhundert v. Chr.. Schon Xenophon, ein Schüler des Sokrates, beschrieb zu dieser Zeit die Hunderasse. Die Jäger der Antike wollten eine Hunderasse züchten, die besonders gut für die Jagd auf Federvieh geeignet war. Der Bracco Italiano ist aus einer Kreuzung zwischen den kräftigen Molossern und arabischen und afrikanischen Windhunden entstanden. Im Laufe der Jahrhunderte wurden immer wieder Jagdhunde beschrieben, die dem heutigen Bracco Italiano entsprechen.
Die Geschichte der heutigen Form der Bracci Italiani, wie die italienischen Vorstehhunde in der Mehrzahl genannt werden, geht zurück bis weit ins 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit waren zwei Formen bekannt: der kastanienbraune Bracco Lombardo und der Bracco Piemontese mit seinen orangefarbenen Abzeichen. Der Bracco Lombardo war dabei für die Jagd in der Lombardei gezüchtet worden. Mit seinem weit ausholenden, trabenden Gang war er bestens geschaffen für die Jagd in den Wäldern der Lombardei. Der Bracco Piemontese hingegen fand sich mit seiner Trittsicherheit in den Hügeln und Gebirgen des Piemonts hervorragend zurecht. Später wurden diese beiden Typen gekreuzt und daraus entstand die heutige Form des Bracco Italiano. Bekannt war er weiterhin fast nur in Italien.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Bracci Italiani, wie viele andere Hunderassen, fast ausgestorben. Doch engagierte Züchter bauten die Zucht wieder auf und am 19. Februar 1949 definierte der ENCI, der italienische Rassehunde-Verband, die Rassestandards, die heute noch gelten und von der FCI anerkannt wurden.
Heute ist der Bracco Italiano weit über die Grenzen Italiens hinaus bekannt und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Auch in Deutschland wird der imposante Jagdhund immer beliebter.
Rassebeschreibung
- FCI Standard: Nr. 202
- Gruppe: 7. Vorstehhunde
- Sektion: 1.1 Kontinentale Vorstehhunde, Typ „Braque“
- Herkunft: Italien
- Körper: Ein robuster und harmonischer Körperbau mit einer kraftvollen Erscheinung
- Kopf: Eckig und in Höhe der Jochbeinbögen schmal
- Ohren: lange Schlappohren
- Rute: Am Ansatz dick, gerade, mit einer leichten Tendenz zur Verjüngung. In Bewegung und besonders bei der Suche wird sie waagerecht oder fast waagerecht getragen
- Haarkleid: Kurz, dicht und glänzend, feiner und kürzer am Kopf, an den Ohren, am vorderen Teil der Läufe und an den Pfoten. Farbe: weiß, weiß mit orangen oder braunen Flecken, weiß mit orangen Sprenkeln oder kastanienbraun mit weißen Flecken
- Gangwerk: Ausgedehnter und schneller Trab, mit kraftvollem Vortrieb aus der Hinterhand
- Widerristhöhe: Rüden: 58-67cm, Hündin: 55-62cm
- Gewicht: Je nach Größe zwischen 25 und 40 kg.
Charakter
Der Bracco Italiano zeigt die typischen Charakterzüge eines Jagdhundes. Er verfügt über einen hellwachen Sinn, jedoch ohne Nervosität und gilt als ein sanftmütiger und feinfühliger Riese. Von Natur aus hat er ein eher ruhiges, freundliches und ausgeglichenes Wesen, was ihn zu einem guten Familien- und Begleithund macht. Durch seine Sensibilität spürt er die Stimmung in seiner Umgebung. Doch auch wenn er als kinderfreundlich gilt, sollte man ihn nie mit einem kleinen Kind allein lassen. Denn mit seinen 30 bis 40 Kilogramm ist er nicht gerade ein Fliegengewicht.
Fremden gegenüber begegnet er als besonnener, menschenbezogener Hund mit freundlichen Absichten oder aus reiner Neugier.
Mit seinen Artgenossen ist er nicht immer so freundlich. Außerhalb seines Reviers sind ihm andere Hunde recht egal, solange sie ihm nicht seinen Rang streitig machen und ihn anpöbeln. Doch in seinem Revier wird er keine Konkurrenz dulden. Bei alledem ist er lernwillig und intelligent. Er lernt schnell und vergisst nie, im Guten wie im Schlechten. Und er ist ein Hund, der mitdenkt und verstehen möchte, warum er eine Anweisung ausführen soll.
Draußen zeigt er sich als Vollblutjagdhund, der gewissenhaft seine Fährte verfolgt. Der Bracco Italiano möchte unbedingt lernen und gefallen. Man sollte aber bedenken, dass diese Hunde sensibel sind und das Training daher sanft durchgeführt werden sollte. Diese Hunderasse ist nicht optimal für Hundeanfänger.
Haltung
Als typischer Begleithund in der Stadt eignet sich der freiheitsliebende Bracco Italiano nicht. In der Natur zu sein und seinen Aufgaben nachzugehen, liegt ihm im Blut. Im Idealfall lebt die italienische Bracke auf dem Land. Ein Zuhause mit einem großen, gut gesicherten, hoch umzäunten Grundstück, auf dem er sich bei Wind und Wetter frei bewegen kann, sollte gegeben sein.
Am liebsten wäre der Bracco Italiano wohl in einem Jägerhaushalt zu Hause. Ist dies nicht der Fall, sollte seine Familie unbedingt sportlich und naturverbunden sein.
Wird der Bracco Italiano nicht für rassetypische Aktivitäten eingesetzt, ist besonders auf die körperliche und geistige Auslastung zu achten. Hundesportarten wie Mantrailing, Fährtensuche, Dummytraining oder Apportieren würden ihm großen Spaß machen.
Erziehung
Der Bracco Italiano hat einen sehr sensiblen Charakter. Hektik, Chaos und massiver Lärm sind nicht sein Ding und auch bei der Erziehung und Ausbildung kommt man mit Ungeduld, Druck und harten Methoden niemals zum Ziel.
Bei der Erziehung sollte man auf eine ruhige, konsequente Führung achten, aber keine große Härte einsetzen, da dies aufgrund seines sensiblen Charakters schnell zu einer Fehlkommunikation führen kann. Der Bracco Italiano ist von Natur aus lernwillig und würde alles dafür tun, um seinen Menschen zu gefallen. Wichtig ist daher, ihm zu verstehen zu geben, weshalb man bestimmtes Verhalten unterbindet bzw. verbietet. Hierbei sollte man ruhig, aber beherzt reagieren und dem Schüler, sobald er dann das gewünschte Verhalten zeigt, sofort wieder die vertraute Zuwendung schenken. Der Bracco Italiano ist ein Hund, der wirklich nachdenkt, und nur wenn er auf seine Weise versteht, warum er bestraft wird, sein Verhalten entsprechend korrigiert.
Bei der Erziehung des Bracco Italiano muss man auch beachten, dass er ein Spätzünder ist und länger als andere Hunde benötigt, um richtig erwachsen zu werden. In der Regel dauert das zweieinhalb Jahre. Man braucht also viel Liebe, Geduld und einen langen Atem für seine Erziehung. Doch der treue Bracco Italiano wird es einem danken und bei einer guten Erziehung zu einem tollen Kameraden werden.
Passt ein Bracco Italiano zu mir?
Ein Bracco Italiano passt perfekt zu Dir, wenn:
- Du einen freundlichen und lernwilligen Hund suchst, der aber doch sehr selbstständig in
seinem Denken ist - Du gerne in der Natur bist und einen Hund mit großer Ausdauer suchst
- Du hundeerfahren bist und weißt, einen möglichen Jagdtrieb positiv umzulenken
- Du einen familien- und kinderfreundlichen Hund suchst
- Du einen Hund möchtest, der sich zwar grundsätzlich leicht erziehen lässt, aber dennoch eine klare Führung braucht
- Du ein Haus in ländlicher Umgebung mit gut gesichertem Garten besitzt.
Bracco Italiano Mischlinge vermittelt in Deutschland
Wir stellen vor: Epagneul Breton (Bretone, Bretonischer Vorstehhund)
Bretonen auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Der Bretone stammt aus Frankreich, aus dem Herzen der Bretagne. Als relativ kleinen Vorsteher, sehr dem holländischen Kooikerhondje ähnelnd, würde man ihn von seinem Äußeren her eher zu den Stöberhunden zählen. Bereits der griechisch-römische Schriftsteller Oppian berichtete 200 n.Chr. von einem kleinen Jagdhund der Bretonen, der durch seinen außerordentlichen Geruchssinn allen anderen Jagdhunden überlegen war. Freunde der Rasse weisen auch immer wieder auf zahlreiche Darstellungen von Bretonen auf Gobelins und Gemälden des späten Mittelalters und der Renaissance hin. Jedoch meinen auch andere Nationalitäten, in diesen Abbildungen “ihre” Rasse (Kooikerhondje, Zwergspaniel) zu erkennen. Es handelt sich einfach um einen kleinen, langhaarigen “Vogelhund”, der in Haltung, Farbe und Bewegung große Ähnlichkeit mit dem heutigen Bretonen hat und der damals beim Adel und den reichen Bürgern ein beliebter Jagdhund war. Anfang des 19. Jahrhunderts entstand durch Kreuzung mit Spaniels und Settern der Epagneul Breton, für den in seinem Ursprungsland Frankreich 1907 ein eigener Rassestandard erstellt wurde.
Rassebeschreibung
- Gruppe: 7. Vorstehhunde
- Sektion: 1.2 Kontinentale Vorstehhunde
- Größe: Rüden 48-51 cm, Hündinnen 47-50 cm
Erscheinungsbild
- Körper: harmonischer Körperbau, kräftiges Knochengerüst, kompakt, stämmig aber nicht grob, eher im Quadrat stehend, recht elegant
- Ohren: hoch angesetzt, dreieckig, breit, eher kurz, teilweise von gewelltem Haar bedeckt, sehr beweglich
- Augen: leicht schräg, aufgeweckter, sanfter Ausdruck, leicht ovale Form, vollständig pigmentierte Augenlider, wobei die Farbe der Iris harmonisch zu der des Haarkleides passt
- Nasenschwamm: breit, feucht, gut geöffnete, weite Nasenlöcher, die Farbe soll zur Farbe des Haarkleides passen
- Fang: gerader Nasenrücken
- Kiefer/Zähne: komplettes Scherengebiss erwünscht
- Rute: hoch angesetzt, horizontal oder in leicht abfallender Linie getragen, oft-besonders bei der Arbeit- heftig wedelnd, auch Stummelrute oder fehlende Rute kommt vor
- Haare: auf dem Körper fein, nicht seidig, schlicht oder leicht gewellt, nie gekräuselt, am Kopf und an den Vorderseiten der Gliedmaßen kurz, die Hinterseiten der Gliedmaßen sind reich befedert
- Farben: weiß-orange, weiß-schwarz, weiß-braun, mit Scheckung in Form von unregelmäßigen Platten, bei dreifarbigen Hunden kommen lohfarbene Abzeichen hinzu (orange bis dunkel-falbfarben), eine schmale Blässe ist erwünscht, einfarbiges Haarkleid ist nicht zulässig
- Gangwerk: die verschiedenen Gangarten sind kraftvoll, regelmäßig und lebhaft, im Gelände ist der Galopp die bevorzugte Gangart
Rassespezifische Charakterzüge
Der Bretone ist ein vielseitig einsetzbarer Vorstehhund, der sich durch seine exzellente Nase, seine konzentrierte und weiträumige Feldsuche, sowie sein festes Vorstehen auszeichnet. Auch in der Arbeit nach dem Schuss hat er sich bewährt und er wird gelegentlich sogar zur Schweißarbeit eingesetzt.
Dank seines ausgeglichenen Wesens passt er sich unterschiedlichsten Situationen gut an. Er gilt als ausgeglichen und gesellig und hat sich überwiegend als leichtführig erwiesen. Außerdem ist er im Allgemeinen kinderfreundlich und kann bei entsprechender Auslastung auch als Familienhund gehalten werden.
Haltungsempfehlung
Wie jeder andere Hund auch, sollte der Bretone mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, er eignet sich jedoch eher für erfahrene Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können .Er muss ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden. Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann, dazu eignet sich jede Art von Nasenarbeit.
Bretonen in Deutschland
Wir stellen vor: Englischer Cocker Spaniel
Cocker Spaniel auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Spaniel als Jagdhunde gibt es schon seit dem 14. Jahrhundert. Er kommt ursprünglich aus Grossbritannien (UK). Sie waren dazu gedacht, Niederwild und Vögel aufzustöbern und nach dem Schuss zu apportieren. Auch in der Falknerei und zum Apport aus dem Wasser wurden sie eingesetzt. Woher die Bezeichnung “Spaniel” stammt, ist nicht genau geklärt. Zum einen könnte es auf einen spanischen Ursprung hindeuten, zum anderen könnte es sich vom keltischen Wort “spain”, zu Deutsch “Kaninchen” ableiten. Auch eine Ableitung vom altfranzösischen Verbs “espagner”, zu Deutsch “niederlegen”, wäre eine Möglichkeit.
Im Laufe der Jahrhunderte bildeten sich verschiedene Spaniel-Typen heraus. Der Cocker Spaniel wurde insbesondere zum Aufscheuchen von Waldschnepfen (englisch: woodcock) eingesetzt, woraus sich sein Name ableitet. Um 1900 herum wurden die verschiedenen Spaniel-Varietäten nach und nach als eigenständige Rassen vom British Kennel Club anerkannt.
Rassebeschreibung
- Gruppe: 8. Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde
- Sektion: 2. Stöberhunde
- Größe: zwischen 38 – 41 cm
- Gewicht: zwischen 12,5 bis 14,5 kg
Erscheingungsbild
- Körper: kompakt, kräftig mit geradem Rücken
- Ohren: Hauptmerkmale sind seine langen, tief angesetzten sowie herunterhängenden Ohren
- Augen: treuer, manchmal auch stolzer Blick aus großen dunklen Augen
- Nasenschwamm: eine große Nase sowie eine eckige Schnauze.
- Pfoten: dick gepolstert
- Haare: seidig weich, glatt oder gewellt sowie sehr dick. Während das Fell an den Ohren, am Bauch, an der Brust, den Beinen und am Schwanz lang ist, ist es am Kopf kurz.
- Fellfarbe: sehr unterschiedlich, sie kann sowohl uni als auch mehrfarbig sein. Es gibt den Cocker Spaniel in schwarz, rot oder braun, in schwarz-weiß, braun-weiß sowie orange-weiß, in braun-, blau- und orangeschimmel aber auch in tricolor.
Rassespezifische Charakterzüge
Cocker Spaniel sind Jagdhunde und haben somit ein aktives und stets wachsames Wesen. Sie sind temperamentvoll – ja beinahe quirlig -, fröhlich, anhänglich und sehr sensibel. Im Prinzip sind sie gehorsam, allerdings muss man feststellen, dass sie zuweilen auch sehr eigensinnig sein können, was man in erster Linie den roten Cockern nachsagt. Ein Cocker Spaniel bellt sehr gerne und viel und ist ständig in Aktion. Seine Rute ist permanent in Bewegung. Der Cocker Spaniel ist ein schneller Apportierhund, der eine enorme Ausdauer an den Tag legt. Da er ein guter und leidenschaftlicher Fährtensucher ist, kann es schon mal vorkommen, dass er beim Spazierengehen abhaut, wenn er nicht an der Leine geführt wird. Weder unwegsames Gelände noch undurchdringbares Dickicht schrecken ihn dabei ab. Im Prinzip ist er ein furchtloser Hund. Cocker Spaniel sind sehr gut als Spür-, Jagd- und Apportierhunde für vorrangig Geflügel und Niederwild aber auch als Familienhunde zu halten. Sie benötigen regelmäßige und ausgiebige Beschäftigung, um fit zu bleiben. Hundesportarten, die ihre Fähigkeiten zum Fährtensuchen unterstützen, ergänzen das perfekte Zusammenspiel zwischen Besitzer und Hund. Die Hunderasse ist mit anderen Hunden gut verträglich und liebt Wasser. Allerdings neigen Cocker Spaniel zur Gefräßigkeit und somit zum Übergewicht. Für seinen Besitzer bedeutet das, dass er auf ein ausgewogenes Hundefutter sowie sorgfältigen Umgang mit Leckerli achten sollte. Seine Bellfreudigkeit bringt Probleme beim Halten in Mietwohnungen mit sich.
Der typische Cocker Spaniel ist selbstbewusst, manchmal eigensinnig, aber ohne Hang zu Dominanz. Die Erziehung fällt meist nicht schwer. Am meisten hat man noch mit jugendlichem Überschwang und seinem Temperament zu kämpfen. Dabei gelten Cocker als sehr verfressen, was die Erziehung über Belohnungs-Happen einfach macht. Jedoch muss man ihm beibringen, draußen nicht “Staubsauger” zu spielen und natürlich auf seine schlanke Linie achten.
Im Freien ist er unermüdlich, liebt das Stöbern und Verfolgen von Spuren, was man früh in geordnete Bahnen lenken sollte, will man ihn in Wald und Feld ableinen können. Alternativ-Beschäftigung, zum Beispiel in Form von Dummy-Arbeit, nimmt er gerne an.
Haltungsempfehlung
Auf Grund seines gutmütigen, unkomplizierten und humorvollen Wesens, eignet sich ein Cocker Spaniel gut als Familienhund. Er ist immer gerne mit dabei, manchmal fast etwas aufdringlich und liebt jede Art von Beschäftigung mit seiner Familie. Einen Garten braucht er nicht unbedingt, aber viel Bewegung und Beschäftigung im Freien. Es bietet sich Nasenarbeit oder Apportiersport an, aber auch für z.B. Agility oder DogDance ist er zu begeistern. Viele Cocker schwimmen auch sehr gerne.
Mit anderen Haustieren versteht er sich in der Regel gut, im Freien kann beim Anblick von Kleintieren aber sein Jagdtrieb mit ihm durchgehen. Mit fremden Hunden sind die meisten Cocker Spaniel verträglich und verspielt, eine gute Sozialisierung vorausgesetzt. Durch seine Intelligenz und Begeisterungsfähigkeit ist der Cocker recht leicht zu erziehen, jedoch lernt er auch schnell, wie er seine Menschen um den Finger wickeln und Situationen zu seinem Vorteil nutzen kann. So ist, wie bei jedem Hund, auch beim Cocker Spaniel Konsequenz sehr wichtig.
Das Fell sollte regelmäßig gebürstet werden, vor allem an den Ohren und den Läufen, damit es nicht verfilzt. Die langen Schlappohren müssen regelmäßig auf Parasiten, aber auch auf Grassamen und ähnliches kontrolliert und gegebenenfalls gesäubert werden.
Cocker Spaniel in Deutschland
Wir stellen vor: Dogo Sardo
Dogo Sardo auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Der Dogo Sardo ist eine Hunderasse (Landrasse), welche überwiegend in der italienischen Region Sardinien anzutreffen ist. Außerhalb sind nur sehr wenige Exemplare vertreten.
Er wird von Einheimischen überwiegend als Wach- und Hütehund für Viehherden eingesetzt, welche der kräftige Vierbeiner mit ganzer Kraft beschützt.
Der Vierbeiner zählt zu den Molossoiden und ist sehr wahrscheinlich ein Nachkomme vom “Mastino Napoletano” und dem italienischen “Cane Corso”.
Die ganz genaue Herkunft ist nicht bekannt, es gibt allerdings verschiedene Spekulationen. So soll er laut einer schon seit über 3.000 Jahren existieren. Darauf lassen verschiedene, bildliche Darstellungen eines kräftigen Hundes schließen, bei welchen es sich um einen Dogo Sardo handeln könnte.
Früher wurde er aufgrund seiner Kraft und seines massiven Kiefers häufig als Kampfhund missbraucht. Aus diesem Grund ist seine Haltung bis heute umstritten.
Da er bislang noch nicht von der FCI anerkannt wurde, ist auch die Regelung seines Standards nicht eindeutig geklärt, ob er als Listenhund geführt wird oder nicht.
Es gibt eine Theorie, welche besagt, dass es zwei Hunde seines Typs geben soll. Den “Dogo Sardo” und den “Fonnese Pastore”, ein langhaariger Schäferhund. Es ist jedoch erwiesen, dass Zweiter eine vollständig eigene Rasse ist.
Gelegentlich fand er früher auch bei der Jagd Verwendung. Heute wird er überwiegend als Haushund gehalten, wobei ihm auch seine kinderfreundliche Art sehr zugute kommt.
Obwohl seine Rasse ziemlich selten und gleichzeitig auch noch recht umstritten ist, so ist er im Grunde doch ein treuer und herzensguter Vierbeiner, welcher das Herz am rechten Fleck trägt. Alles andere ist eine reine Erziehungsfrage.
Rassebeschreibung
Da es keinen typischen Standard für diese Rasse gibt, variiert sein Aussehen oftmals stark. Sämtliche Angaben sind eine Verallgemeinerung.
Der Dogo Sardo ist ein sehr robuster, muskulöser und sportlicher Kandidat. Mit einer Körpergröße von bis zu 68 cm, zählt er zu den mittelgroßen Hunderassen.
Hündinnen werden in aller Regel etwas kleiner und leichter als Rüden, welche ein Gewicht von bis zu 45 kg erreichen.
Auf den ersten Blick wirkt der muskulöse Arbeitshund etwas einschüchternd. Seine markanten Gesichtszüge und sein athletischer Body schüchterten im Laufe der Zeit schon so manchen Viehdieb ein.
Trotz seiner kräftigen Muskulatur ist der Dogo Sardo von eher schlanker Natur und selten korpulent.
Sein Fell ist recht kurz und glatt. Es kommt in ganz verschiedenen Farben vor. Am meisten mehrfarbig und gestromt. Da sein Fell so kurz ist, gibt es auch selten Probleme mit Allergien und auch der Haarausfall hält sich in Grenzen.
Seine Augen sind Bernsteinfarben oder Gelb. Seine Rute war von Natur aus lang, allerdings wurde sie im Laufe der Zeit in ein “Stummelchen” verwandelt.
Grund hierfür ist die Tatsache, dass er auf diese Art bei Hundekämpfen weniger Angriffsfläche böte.
Auch seine Ohren wurden den Kämpfen zuliebe durch gezielte Züchtungen “zugeschnitten” und sind recht klein.
Rassespezifische Charakterzüge
Der Dogo Sardo ist vom Wesen ein äußerst freundlicher Hund, welcher nicht allzu schnell aus der Ruhe zu bringen ist.
Sein Wesen ist sanft, geduldig und er toleriert auch so manchen, nervigen Schreihals, welcher um ihn herumtanzt. Bei Kindern mutiert er schon bald zum starken Beschützer und knuddeligen Kumpel, sobald er verstanden hat, dass diese zu seinem Rudel gehören.
So wie er heutzutage auf Kinder aufpasst, so wacht er bereits schon seit vielen Jahren über die Viehherden seiner Menschen.
Kam diesen ein Dieb oder ein wildes Tier zu nahe, so machte der Dogo Sardo oft kurzen Prozess und verteidigte sie auf Teufel komm raus. Wenn er will, kann er durchaus auch anders sein.
Das zeigte sich leider auch häufig in der Vergangenheit, als er für Hundekämpfe “scharf gemacht” wurde. Menschen nutzten seinen kräftigen Körperbau und drillten seine Aggressionen, damit er sich regelmäßig mit einem anderen Vierbeiner einen gnadenlosen Beißkampf lieferte.
Häufig endete dies tödlich. Durch diesen Missbrauch seiner Rasse, steht er noch immer in einem schlechten Licht.
Wird er jedoch von Anfang an von den richtigen Menschen angemessen behandelt und erzogen, so ist er auf Dauer der beste Freund auf vier Pfoten, welcher für so manchen Spaß zu haben ist.
Er liebt lange Spaziergänge, regelmäßige Schmuse-Einheiten und auch Hundesport ist das sportliche Muskelpaket nicht abgeneigt.
Da sein Charakter von Natur aus etwas kompliziert ist und er in den falschen Händen zu einer unkontrollierbaren Kampfmaschine werden könnte, sollten sich nur Profis seiner Rasse annehmen.
Haltungsempfehlung
Wer sich einen Dogo Sardo zum besten Freund machen möchte, der sollte über einiges an Vorerfahrung mit Hunden verfügen.
Auch wenn sein Wesen im Grunde von sehr loyaler und liebevoller Natur ist, so muss trotzdem bedacht werden, dass sich seine Züchtung lange Zeit auf die Kreation eines Kampfhundes konzentrierte.
Einige dieser Eigenschaften verlor er niemals vollständig. Bei angemessener Erziehung lässt sich diesem Effekt entgegenwirken.
Ein Dogo Sardo gehört definitiv nicht in eine beengte Stadtwohnung. Allein schon durch seine Größe wäre ihm dieser Lebensraum auf Dauer absolut nicht angemessen.
Ein Haus auf dem Land, wo er vielerlei Auslaufmöglichkeiten hat, wäre für ihn am besten. Es ist ohnehin so, dass die meisten Hunde seiner Rasse bei Bauern in Sardinien leben, wo sie sehr viel Spielraum haben.
Die Pflege ist recht unkompliziert, da sein Fell recht kurz ist. Gelegentliches Bürsten und eine oberflächliche Kontrolle nach Zecken und Flöhen ist ausreichend.
Und obwohl der Dogo Sardo meist vor robuster Gesundheit strotzt, sollte er natürlich jederzeit einen kompetenten Tierarzt zur Seite haben.
Wir stellen vor: Gascon Saintongeois
Der ursprüngliche Gascon Sainongeois
Geschichte bzw. Herkunft
Der Gascon Saintongeois findet seinen Ursprung in Frankreich.
Mitte des 19. Jahrhunderts versuchte der Graf Joseph de Carayon Latour, die im Aussterben begriffene Rasse des Chien de Saintonge wiederzubeleben und kreuzte deshalb deren letzte Nachkommen mit den Bleus de Gascogne des Baron de Ruble und schuf so den Gascon Saintongeois. Dabei verursachte er aber das Aussterben des Chien de Saintonge.
Mitte des 20. Jahrhunderts wählten einige Jäger aus dem Südwesten Frankreichs die kleinsten Exemplare aus ihren Großer Gascon Saintongeois Würfen und erschufen damit diese neue Variante des kleinen Gascon Saintongeois. Zu Beginn war diese hauptsächlich für die Hasenjagd bestimmt.
Rassebeschreibung
Großer Gascon Saintongeois
- Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde
- Sektion: 1.1 Große Laufhunde. Mit Arbeitsprüfung
- Größe: Rüden 65- 72 cm, Hündinnen 62-68 cm
Kleiner Gascon Saintongeois
- Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde
- Sektion: 1.2 Mittelgroße Laufhunde. Mit Arbeitsprüfung
- Größe: Rüden 56- 62 cm, Hündinnen 54-59 cm
Erscheinungsbild
Großer Gascon Saintongeois:
Sehr gut gebauter Hund, der gleichzeitig den Eindruck von Kraft und Eleganz vermittelt; in Kopf, Haarkleid und Ausdruck ganz dem französischen Typ entsprechend.
Kleiner Gascon Santongeois:
Mittelgroßer Hund, gut proportioniert und edel. Wichtige Proportionen: Die Höhe bis zum Widerrist und die Länge vom Schulterblatt bis zum Sitzbeinhöcker sollen im Verhältnis 10/10.5 sein. Fang von gleicher Länge wie der Schädel.
Sein Gangwerk ist gleichmäßig und fließend. Seine Haut ist geschmeidig und nicht zu dick; weiß mit schwarzen Flecken. Das Haar ist kurz und dicht. Die Grundfarbe ist weiß, schwarz gefleckt, manchmal getüpfelt aber nicht übermäßig. Jede Kopfseite trägt im allgemeinen zwei schwarze Flecken, die den Behang bedecken, die Augen einfassen und auf den Backen enden. Die Backen sind lohfarben, vorzugsweise blass. Zwei lohfarbene Abzeichen finden sich über den Augenbrauen als “Vieräugelfleck”. Spuren von Lohfarbe findet man auch auf der Innenseite des Behangs und als Tüpfelung entlang der Gliedmaßen; auf der Oberseite des Behangs dürfen einige falbfarbene Haare erscheinen, ohne jedoch den Kopf dreifarbig erscheinen zu lassen; manchmal findet sich unten am Oberschenkel ein typischer Fleck von der Farbe welken Laubes, der sogenannte “Rehfleck” (rehfarbener Fleck).
Rassespezifische Charakterzüge
Vorzüglicher Meutehund, feine Nase, sehr klangvolles Geläut. Er ordnet sich instinktiv in die Meute ein. Ruhig; anhänglich und ordnet sich leicht unter.
Verwendung
Großer Gascon Saintongeois:
Hund für die Flintenjagd und manchmal für die Hetzjagd auf Hochwild, aber auch auf den Hasen; meist in der Meute oder einzeln als Fährtenhund.
Kleiner Gascon Santongeois:
Vielseitiger Hund für die Flintenjagd; seiner Herkunft nach auf den Hasen spezialisiert; er jagt aber auch sehr gut auf Hochwild.
Haltungsempfehlung
Hundekenner können mit dieser Rasse sehr viel Freude haben und den Gascon Saintongeois auch als Familienbegleiter halten. Weit verbreitet ist der Gascon Saintongeois allerdings nicht, auch in Frankreich gibt es nicht viele Hunde dieser Rasse. Seine guten Eigenschaften ebnen ihm vielleicht in Zukunft den Weg. Mit anderen Hunden verträgt er sich sehr gut, ist unproblematisch um Umgang und kann so auch den Alltag gut bewältigen. Der Gascon Saintongeois ist ein Jagdhund, kann aber aufgrund seiner vielseitigen Anlagen auch gut für andere Zwecke verwendet werden. Er ist ein toller Partner für den Menschen und aufgrund seiner aufmerksamen, aber ruhigen Art auch in der Familie gut aufgehoben. Wie die meisten Hunde braucht er natürlich genügend Bewegung und Aufgaben, die ihn auslasten.
Zu den großen Vorzügen des Gascon Saintongeois gehört seine äußerst gute Nase. Leicht und schnell nimmt er jede Fährte auf. Dabei bleibt dieser Hund ruhig und ordnet sich gut unter. Der Gascon Saintongeois ist ein treuer Gefährte, der die ihm gestellten Aufgaben eifrig erledigt. Wer ihn an seiner Seite hat, hat einen verlässlichen Begleiter. Dies lässt sich auch schon an seinem Blick erkennen. Seine Augen wirken sehr sanft. Sie sind kräftig braun und klar.
Gascon Saintongeois-Mischlinge auf Sardinien
Wir stellen vor: Cane da Pastore Maremmano-Abruzzese
Herdenschutzhundmischlinge auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Die Herdenschutzhunde sind eine sehr alte Rasse und kamen aus dem Mittleren Osten über Griechenland nach Italien. Von den Römern wurde der Herdenschutzhund schon im ersten Jahrhundert vor Christus beschrieben. Der Maremmano kommt aus der Maremma (Eine Landschaft in Mittelitalien, zu der die gesamte südliche Toskana und Teile des nördlichen Latiums gehören) und den Abruzzen (Eine Region Italiens mit Grenzen im Norden an die Region Marken, im Westen an die Region Latium, im Süden an die Region Molise und im Osten an die Adria. Obwohl sie geographisch eher zu Mittelitalien gehören, werden sie offiziell zu den Regionen Süditaliens gezählt). Sein offizieller Name lautet daher Maremmano-Abruzzese und ist eine der großen weißen Hirtenhundrassen ursprünglicher Art.
Damals unterschied man in Maremmano und Abruzzer, welche leichte Unterschiede z.B. in Körperbau und Felldicht aufwiesen. Anfang der 50er Jahre wurden sie als eine Rasse erkannt und seitdem in einem gemeinsamen Zuchtbuch geführt. Der Maremmano war schon immer ein Arbeitstier und somit blieb er verschont von züchterischen “Verschönerungen”, die leider so oft zu Überzüchtungen und somit zu Anfälligkeiten, Krankheiten oder Behinderungen führen. Wird der Maremmano artgerecht gehalten ist er so gut wie nie krank. Hinzu kommt, dass diese Rasse keine züchtungsbedingten Erbkrankheiten hat und somit erreicht der Maremmano oft ein hohes Alter.
In Deutschland war diese Rasse lange unbekannt. Außerhalb Italiens gab es Bestände in England, Schweden, den Niederlanden und den USA. Mittlerweile findet der Maremmano auch langsam immer mehr Freunde in der Schweiz und auch in Deutschland. Die wenigen hiesigen Tiere stammen alle direkt aus Italien.
Rassebeschreibung
- FCI Standard: Nr. 201
- Gruppe: 1. Hüte- und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde)
- Sektion: 1. Schäferhunde
- Herkunft: Mittelitalien
- Körper: Ein rustikaler, kräftiger und großformatiger Hund, dennoch wirkt er nicht schwerfällig, sondern elegant und würdevoll.
- Ohren: hoch angesetzt und hängend (V-förmig)
- Augen: dunkel, mandelförmig, klein
- Rute: locker getragen bei gesteigerter Aufmerksamkeit aufgestellt, aber nicht über den Rücken gerollt.
- Haarkleid: langes üppiges Haar, Kragenbildung bis zur Brust, Rücken bis zu 8cm lang mit geschlossener Decke, dichte Unterwolle, an Schnauze, Ohren, Schädel, sowie Vorderseite Gliedmaßen kurz. Die Farbe ist reinweiß, elfenbein oder Falb an den Ohren zulässig.
- Gangwerk: raumgreifende, majestätische Bewegungen
- Widerristhöhe: Rüden: 65-73cm, Hündin: 60-68cm
- Gewicht: Rüden 35-45kg, Hündin 30-40kg
Arbeitseinsatz
Maremmani wurden schon immer und werden heute noch als Hüte- und Hirtenhund hauptsächlich in Schafherden eingesetzt, d.h. sie treiben die Herde und helfen dem Schäfer bei ihrer Bewachung und Verteidigung. Nachts bleiben die Schafe draußen in mobilen Gehegen und während der Schäfer nach Hause geht, kümmert sich der Hund allein um die Herde. Neugeborene Lämmer werden in den ersten Tagen (besonders von der Hündin) nicht aus den Augen gelassen. Sie scheint dann fest davon überzeugt zu sein, dass das Lamm ohne ihre Bewachung überhaupt nicht klarkommen kann. Man konnte schon erleben, dass die Hunde bellend zu ihren Schäfern kamen, wenn ihrer Meinung etwas nicht in Ordnung war. Meistens war es dann auch tatsächlich so. Der Maremmano arbeitet auch als Bewacher und Beschützer der Landhäuser und der Familien. Er ist dabei außerordentlich aufmerksam und zuverlässig. Er scheint genau zu wissen, was wirkt. Die Hunde stellen sich am Zaun oder am Tor vor dem fremden Eindringling auf und machen sich so groß, wie sie können. Sie sträuben die Nackenhaare, richten den Schwanz auf und verbellen mit möglichst tiefer Stimme jeden, den sie nicht kennen. Sollte der dann tatsächlich auf die Idee kommen, weitergehen zu wollen, kann man ja noch erschreckend knurren. Sie lassen sich dabei überhaupt nicht beirren, ganz egal, wie lange es dauern sollte. Geht der Fremde wieder, sehen sie das offensichtlich ganz und gar für sich zufrieden als Erfolg und gehen wieder auf ihren Beobachtungsposten zurück. Wenn der Herr da ist und den Besucher begrüßt, hören sie sofort mit ihren “Vertreibungsversuchen” auf und verhalten sich freundlich, aber eher zurückhaltend. Bestimmt meinen sie, jetzt sei ich wohl für alles weitere verantwortlich. Der Maremmano wurde stets als Arbeitstier benutzt.
Charakter
Der Charakter des Maremmano kann nur vor dem Hintergrund seiner jahrtausendelangen Aufgabe im Herdendienst und als Wachhund verstehen. Er bewacht und beschützt das ihm Anvertraute ohne Kompromisse mit größter Hingabe. Das hält er für seine Pflicht, und dann kann man sich doch als ordentlicher Hund nicht einfach abbringen lassen. Es kann doch nicht richtig sein, dass sich in der Nähe des Zauns etwas bewegt oder sogar Krach macht, ohne dass ein verantwortungsbewusster Maremmano nachschaut, was da sein könnte… oder zumindest erst einmal warnend bellt, bevor es noch schlimmer kommt. Es geht natürlich auch nicht an, dass man einfach so, nur weil Frauchen aus dem Fenster gerufen hat, glaubt, dass das alles ungefährlich sei. Wenn man schon selbst nicht durch den Zaun bis dahin gehen kann, dann ist es doch das Mindeste, das sie sofort hierher kommt und sich auch das einmal anschaut! Überhaupt gibt es unverständliche Dinge wie zum Beispiel immer dieses Rufen “komm!”. Als Maremmano sucht man sich einen guten Beobachtungspunkt, möglichst hoch und in der Nähe des Zauns, damit man jede Gefahr möglichst früh erkennt. Es wäre ja geradezu fahrlässig, nur wegen “komm” ohne sichtbaren Grund, ohne erkennbare wichtigere Aufgabe einfach wegzugehen – da muss ja was passieren! Auf Spaziergängen muss man als Maremmano natürlich darauf achten, dass Frauchen nichts passiert. Aber wie soll man eine Gefahr früh erkennen, wenn man direkt neben ihr bleibt? Da muss man doch in großem Abstand vor und neben ihr laufen, damit erst gar nichts herankommen kann. Dieser ausgeprägte Schutztrieb bezieht sich abhängig von der Haltung auf alles, wofür sich der Hund verantwortlich fühlt: die Schafe, das Grundstück, das Haus, die Familie, die Kinder. Das ist dann jeweils sein “ein und alles”!
Der Maremmano ist also sehr eigenwillig und bestimmt kein Hund für Jedermann. Wer einen unterwürfigen “Befehlsempfänger” sucht, ist an der falschen Adresse. Die Hunde sind sehr robust, mutig und durchaus gutmütig. Sie sind selbständig und zuverlässig, richtig gute Kumpels. Sie sind freundliche, zuverlässige Freunde, die aber auch so behandelt werden wollen und müssen. Maremmani treiben die Herde und helfen den Schäfer bei der Bewachung und Verteidigung.
Erziehung
Es ist an sich recht einfach und macht sehr viel Spaß, junge Maremmani zu erziehen. Sie sind regelrecht lernbegierig und dabei sehr feinfühlig. Wenn man ihnen etwas gezeigt hat und sie auch noch kräftig dafür gelobt hat, sind sie völlig begeistert und wollen es gleich noch einmal machen. Nach wenigen Wiederholungen innerhalb einiger Tage “sitzt” die Übung schon. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass sie immer versuchen, alles richtig zu machen. Man hat es schon oft erlebt, dass die Hunde, wenn sie etwas Neues tun, zuerst zu ihrem Herrn schauen, um zu sehen, was er wohl sagen wird. Wenn dann ein Tadel kommt, hören sie eigentlich sofort auf. Die Tiere haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Das gilt natürlich auch für zu harte und ungerechte Strafen. Je nach Charakter reagieren sie dann, als sei die Welt untergegangen. Es ist angebracht, Maremmani freundlich ruhig und geduldig und sehr konsequent zu zeigen, was von ihnen erwartet wird. Schläge oder Gebrüll führen bestenfalls zu nichts, meist zu Verschüchterung oder Auflehnung. Die Rasse ist vom Hause aus sehr selbständig und somit eigenwillig, was eine klare Rangordnung zwischen Herr und Hund wichtig macht. Der Maremmano wird sich, wie gesagt, nicht unterwerfen, aber er akzeptiert vom “Rudelführer” gesetzte Grenzen und Verbote. Das setzt freilich voraus, dass absolut klar ist, wer der Chef ist. Darauf ist insbesondere während der Pubertät der Rüden zu achten. Durch freundliche, geduldige Konsequenz erreicht man so gut wie alles. Viele sagen “Der Maremmano hört aufs Wort, nur nicht aufs erste.” Maremmani halten sich gerne draußen auf.
Haltung
Maremmani sind sehr anpassungsfähig an unterschiedlichsten Klimate: In ihrem Verbreitungsgebiet wurden die Herden im Winter in trockenen, niedrigen Gebieten, im Sommer auf grünen Bergwiesen geweidet. Sie halten sich gerne ständig draußen auf. Selbst bei schlechtestem Wetter suchen sie erst sehr spät eine geschützte Ecke. Man kann sie sehr gut in das Haus lassen: Sie sind schnell stubenrein, sind immer vorsichtig, trotz ihrer Größe nichts kaputt geht und akzeptieren, dass trotz geöffneter Tür manche Räume nicht betreten werden dürfen. Interessanterweise riechen Maremmani bei noch so feuchten Wetter überhaupt nicht. Das sollte aber Niemanden auf die Idee bringen, diese Hunde in einer Stadtwohnung halten zu wollen. Sie brauchen viel mehr Bewegung und Freiheit, als auch noch so regelmäßige und ausgedehnte Spaziergänge bringen können. Und vor allen Dingen: Sie brauchen unbedingt eine Aufgabe. Nur da sein und gestreichelt werden, findet ein Maremmano zwar auch ganz prima, aber doch nicht den ganzen Tag…
Nach dem bisher gesagtem, versteht es sich wohl selbst, dass diese Hunde weder Ketten vertragen, noch in einem Zwinger gehören. Beides bedeutet eine unverhältnismäßige Beschränkung ihrer natürlichen Verhaltensweise. Ihr Fell ist zwar weiß und lang und dicht, bedarf aber keiner großen Pflege. Einmal wöchentliches Kämmen genügt, um Verfilzungen zu vermeiden. Nach Ausflügen im Herbst kommen die Hunde manchmal eher braun als weiß nach Hause – aber keine Aufregung: Sobald der Hund wieder getrocknet ist, fällt fast aller Schmutz von allein ab. Den Rest kann man leicht auskämmen. Diese schutzabweisende Eigenschaft des Fells schadet man durch Shampoo nur, weshalb Baden nicht zu empfehlen ist. “Wir lassen unsere Hunde den ganzen Tag frei auf einer Fläche von mehr als einem Hektar laufen!” Man kann immer wieder beobachten dass die Hunde am liebsten auch noch das benachbarte Ackerland mit in Besitz nehmen würden. Sie haben hier die Aufgabe auf das Haus und das Grundstück zu achten.
Der Maremmano frisst im Vergleich mit anderen Rassen ähnlicher Größe relativ wenig. Es besteht oft der Fall, dass sie ab und zu ihre Mahlzeiten von sich auslassen. Diese Hunde überfressen sich nicht. Es scheint auch keine überwichtigen Tiere zu geben. Ihre Zucht ist nicht einfach, weil die Hunde mit geringem Geschlechtstrieb problemloser arbeiten, so dass im Laufe der Zeit eine quasi natürliche Selektion in dieser Beziehung stattfand. Es findet sich eine gewisse Unregelmäßigkeit der Hitze bei Hündinnen. Es sind männliche und weibliche Tiere beschrieben, die keinerlei Decklust zeigen.
Wir weisen darauf hin, dass dies nur eine oberflächliche Beschreibung ist und jedes Tier individuell zu betrachten ist.
Teile der Rassenbeschreibung stammen aus der Quelle: “Tierwelt”, Hans-Peter Blättler
Voraussetzung für eine Adoption eines Maremmano-Mischlings
Da keinerlei Tiere, die von uns vermittelt werden, in Tierheimen enden sollen, haben wir klare Bedingungen zur Adoption von den Herdenschutzhunden aufgestellt. Unverzichtbar ist hierbei:
- Großes Grundstück
- Mindestens eine Zaunhöhe von 1,60m
- Haus im Grünen
- Familienanschluss
- Keine Zwinger-, Außen- oder Kettenhaltung
- Hundeerfahrung
Wir bitten hier um Ihr Verständnis, auch wenn wir Ausnahmen kennen, die sich in Wohnungen wohl fühlen.
Herdenschutzhundmischlinge vermittelt in Deutschland
Wir stellen vor: Englischer Pointer
Pointer auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Wie bei manch anderer Rasse, gibt es auch über die Herkunft des Pointers mehrere Theorien. Manche behaupten, die Rasse sei von den Westgoten begründet worden, die diese während der Völkerwanderung auf die Iberische Halbinsel brachten und die weißbunten Hunde außerordentlich hoch einschätzten. In Gesetzesüberlieferungen aus dieser Zeit finden sich Hinweise, dass das Töten eines solchen Hundes mit drastischen Strafen geahndet wurde.
Andere sind der Ansicht, dass die Franzosen ihre eigenen Pointer züchteten schon bevor spanische Pointer zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Britannien kamen und dass somit Hunde sowohl aus Spanien als auch aus Frankreich auf die britischen Inseln importiert wurden. Die meisten Autoren vertreten die Ansicht, der Pointer sei nach dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1704 ) von britischen Offizieren, die aus Spanien heimkehrten, auf die britischen Inseln gebracht worden. Die Spanier nannten ihre Vorstehhunde “perro da punta”, das sich von “puntear”, auf etwas hinweisen, zeigen, ableitet. Der Pointer ist also ein Hund, der auf etwas (Wild) hinweist (engl. to point). Die auf die Insel gebrachten Vorstehhunde waren den Briten zu langsam und zu schwerfällig, so dass sie englische Foxhounds und auch Greyhounds einkreuzten. Auf dem Festland entstanden die ersten Pointerzuchten in Belgien, als Pionier der Pointerzucht in Deutschland gilt Prinz Albrecht zu Solms-Braunfels, Hunde aus seinem Zwinger gingen in alle Welt.
Den Ersten Weltkrieg überstand der Pointer von allen britischen Vorstehhunderassen am besten, so dass nach Kriegsende noch einige gute Zuchttiere vorhanden waren, doch der Zweite Weltkrieg setzte der Rasse stark zu. Zum Kriegsende gab es nur wenige gute Zuchttiere, viele Züchter hatten aufgegeben oder waren verstorben. Nach dem Krieg wurden neue Zwinger gegründet, von denen der bedeutendste der Zwinger “v. Niedersachsenhof” in München war. Es wurden Hunde aus Skandinavien und Irland zugekauft, um wieder eine gute Zuchtgrundlage zu schaffen.
Wie auch bei anderen derart attraktiven Rassen, begannen einige Züchter, den Pointer für Ausstellungen noch eleganter zu züchten, es entwickelte sich neben dem Arbeitstyp ein Showtyp. Dessen Züchter legen keinen Wert auf jagdliche Leistung, sie züchten nur auf Schönheit.
Rassebeschreibung
- Gruppe: 7. Vorstehhunde
- Sektion: 2.1 Britische und irische Vorstehhunde
- Größe: Rüden 63-69 cm, Hündinnen 61-66 cm
Erscheinungsbild
- Körper: harmonischer Körperbau, kräftige, geschmeidige Erscheinung, sehr elegant
- Ohren: hoch angesetzt, dicht am Kopf anliegend, dünnes Ohrleder, von mittlerer Länge, am unteren Ende leicht spitz
- Augen: leuchtend, mit freundlichem Ausdruck, nicht stechend und nicht nach unten auf die Nase blickend, die Farbe ist entsprechend dem Haarkleid haselnussbraun oder braun, dunkle Lidränder, bei zitronenfarbenen und weißen Hunden auch heller
- Nasenschwamm: weich und feucht, Nasenlöcher gut geöffnet, dunkel, bei zitronenfarbenen und weißen Hunden auch etwas heller gestattet
- Fang: leicht konkav, das Fangende befindet sich in einer Höhe mit den Nasenlöchern (dish-face), leichte Vertiefung unter den Augen
- Kiefer/Zähne: kräftige Kiefer mit komplettem Scherengebiss
- Rute: von mittlerer Länge, an der Wurzel dick, sich zur Spitze hin allmählich verjüngend, mit dem Rücken in einer Linie getragen, soll in der Bewegung von einer Seite zur anderen schlagen, soll sich nicht nach oben krümmen
- Haare: fein, kurz, fest, vollkommen glatt und anliegend mit ausgeprägtem Glanz
- Farben: die üblichen Farben sind weiß mit zitronenfarbenen, orangen, leberbraunen oder schwarzen Platten , auch einfarbig und tricolor sind gestattet
- Gangwerk: fließend und raumgreifend mit viel Schub aus der Hinterhand, dabei die Ellbogen weder ein- noch ausdrehend, das Hochheben der Vorderläufe ist nicht erwünsch
Rassespezifische Charakterzüge
Der Pointer ist ein Vollblutjagdhund, der wegen seiner rasanten Feldsuche gerne als der “Ferrari” unter den Vorstehhunden bezeichnet wird. Seine Aufgabe bei der Jagd ist das Aufsuchen von Federwild im offenem Gelände, er sucht dabei weiträumig im raschen Galopp und steht vor, sobald er Witterung eines Wildes aufgenommen hat. In dieser Stellung soll er unbeweglich verharren bis der Jäger nahe genug für den Schuss herangekommen ist.
Seine Jagdpassion ist zwar tief verwurzelt, dank seines ausgeglichenen und freundlichen Wesens ist er jedoch unter bestimmten Voraussetzungen auch als Familienhund geeignet.
Er ist zuhause ein ruhiger Hausgenosse, der wenig bellt und sehr verträglich mit Artgenossen ist.
Haltungsempfehlung
Wie jeder andere Hund auch, sollte der Pointer mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, er eignet sich jedoch eher für erfahrene Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können .Er muss ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden.
Wer einen Pointer im Freilauf erleben möchte, muss damit umgehen können, dass diese Hunde einen extrem weiten Aktionsradius haben.
Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann, dazu eignet sich jede Art von Nasenarbeit. Auch für die Ausbildung zum Rettungshund ist der Pointer dank seiner exzellenten Nase und seines Finderwillens prädestiniert.
Pointer in Deutschland
Wir stellen vor: Schäferhund – Intelligenter Begleiter mit Ansprüchen
Schäferhund – Mischlinge auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Die Vorfahren des Deutschen Schäferhundes gehen auf kurz- und stockhaarige Schläge von Hütehunden aus Deutschland zurück, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts auch in vielen Gegenden Europas vorkamen und sich auch dort zu eigenen Rassen entwickelt haben. Sie alle waren keine reinen Hütehunde, hatten zwar die Aufgabe, die Herden zu treiben, sollten aber auch das Hab und Gut der Hirten bewachen und beschützen. Der Deutsche Schäferhund geht vor allem auf die süddeutschen Schläge aus Thüringen und Württemberg zurück.
Als Begründer dieser Rasse gilt Max von Stephanitz, der von diesem Hundetyp schlichtweg begeistert war. So kaufte er am 15. Januar 1898 von einem Züchter aus Frankfurt den dreijährigen “Hektor von Linksrhein”, den er in “Horand von Grafrath” umbenannte, der erste im Zuchtbuch des Vereins für deutsche Schäferhunde (SV) eingetragene Deutsche Schäferhund. Dieser und sein Bruder “Luchs von Sparwasser” sind die Stammväter der Rasse, von denen die meisten Deutschen Schäferhunde abstammen. Als Stammmutter gilt die Hündin “Mari von Grafrath”.
Ein erster Hunderassestandard entstand 1891, in dem Max von Stephanitz die Hunderasse in drei Klassen dividierte: lang-, rau- und glatthaarige Schäferhunde.
Rassebeschreibung
- FCI Standard: Nr. 201
- Gruppe: 1. Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde)
- Sektion: 1. Schäferhunde
- Farbe: Schwarz, schwarz mit braun, grau (weiß ist vom SV nicht anerkannt)
- Fell: Stockhaar oder Langstockhaar
- Widerristhöhe: Rüden: 60-65 cm, Hündin: 55-60cm
Körperform
Der Deutsche Schäferhund ist mittelgroß, kräftig und stark bemuskelt, sollte jedoch niemals schwerfällig dabei wirken. Er ist eher länger als hoch, wobei der Widerrist den höchsten Punkt des Rückens bildet.
Der Körperbau sollte trocken sein, ohne Fett oder loses Bindegewebe, mit sich klar abzeichnenden Muskeln. Der Brustkorb ist tief und gut gewölbt. Die Winkelung der Gliedmaßen bietet den größtmöglichen Schritt. Die Hinterhand greift dabei bis über die Körpermitte vor und gibt so größtmöglichen Schub von hinten. Der Deutsche Schäferhund ist ein ausdauernder Traber.
Die Kopfform ist keilförmig, die Kopfgröße steht in gutem Verhältnis zum restlichen Körper. Die Stirn ist nur wenig gewölbt, der Nasenrücken gerade. Zugelassen ist ausschließlich eine schwarze Nase. Die Lippen sind straff, trocken, dunkel gefärbt und schließen gut.
Der Deutsche Schäferhund hat Stehohren, deren Größe im guten Verhältnis zum Kopf stehen sollte. Sie werden aufrecht und nach vorne gerichtet getragen. Die Augen sind in jedem Falle dunkel und etwas schrägliegend. Es sollte stets der Eindruck von Aufmerksamkeit erweckt werden.
Die Rute wird sichelförmig und herabhängend getragen. Die Pfoten sind rundlich und kurz, auch die Krallen sind kurz und kräftig. Sowohl Krallen als auch Ballen sind von dunkler Farbe.
Arbeitseinsatz
Der Schäferhund ist aufgrund seiner Intelligenz und seines ruhigen, aber sehr aufmerksamen Wesens ein absoluter Allrounder im Alltag und im Dienst. Er eignet sich bei entsprechender Auslastung hervorragend als Sport- und Familienhund, er ist aber auch ein beliebter Dienst- und Schutzhund, Rettungs- und Therapiehund, Blindenführhund, Hütehund.
Fitness-Ansprüche
Der Schäferhund ist ein Ausdauerkünstler und bedarf ausreichender Bewegung. Zudem muss seine Intelligenz gefordert und gefördert werden durch Hundesport und kopfmäßige Auslastung. Hier stehen ihm alle Sparten des Sports offen.
Rassespezifische Charakterzüge
Der Schäferhund ist bei entsprechender Sozialisierung ein absolut sozialer Hund, der sich mit anderen Tieren sehr gut versteht.
Er verfügt über ein festes Wesen, Angst sollte er nicht zeigen. Vielmehr sollte er aufmerksam und neugierig an neue Sachen herangehen.
Der Schäferhund neigt aufgrund seiner Hütehund- und Beschützervergangenheit zu Kontrollverhalten. Er möchte gerne alles überblicken und zu allem sein Einverständnis geben. Dies muss durch konsequente, aber keinesfalls grobe Hand im Rahmen gehalten werden. Die Rasse ist im Gegenteil sehr leichtführig und mit leisen Worten zu erziehen, wenn man Zugang zu ihr gefunden hat. Denn Schäferhunde verfügen über einen unglaublichen will to please, also dem Willen, seinem Menschen zu gefallen.
Haltungsempfehlung
Der Schäferhund sollte im Haus mit Garten gehalten werden und ist auch gut für Familien geeignet. Leider sieht man nach wie vor häufig Zwingerhaltung, die jedoch abzulehnen ist. Wie jeder andere Hund möchte der Schäferhund bei seiner Familie sein.
Insgesamt ist er eher für erfahrene Hundehalter empfehlenswert, da er über einen starken Charakter verfügt und teilweise zu Kontrollverhalten neigt. Bei richtiger Haltung und Erziehung ist er jedoch ein sehr sozialer und leichtführiger Begleiter.
Schäferhund – Mischlinge vermittelt in Deutschland
Wir stellen vor: Segugio Italiano – der italienische Laufhund
Segugio Italiano a pelo raso (kurzhaariger Laufhund)
Segugio Italiano a pelo forte (drahthaariger Laufhund)
Segugio maremmano
Segugi-Mischlinge auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Der Segugio (Plural: Segugi) ist ein italienischer Laufhund, der speziell zur Jagd auf Hase und Wildschwein gezüchtet wurde. Seine Herkunft reicht bis weit in die Antike zurück, es gilt als sicher, dass sie die Nachkommen von Jagdhunden sind, die bereits von phönizischen Kaufleuten nach Italien eingeführt wurden. Zahlreiche Zeichnungen belegen das Vorkommen von Hunden in Ägypten, die dem heutigen Segugio sehr ähnlich waren. Die typischen Hängeohren dieses Laufhundes sind ein Zeichen von fortgeschrittener Domestikation. Es ist also anzunehmen, dass dieser Hund nach Italien kam, aus ihm der heutige Segugio entstand und dort über die Jahrhunderte fast unverändert erhalten blieb. Hunde dieses Typs stehen neben den Statuen der “Jagenden Diana” im Museum von Neapel und der “Bogenschießenden Diana” im Vatikanmuseum.
Eine zweite Theorie ist, dass es sich beim heutigen Segugio um einen Nachfahren der alten Keltenbracke handelt.
Die Glanzzeit des italienischen Laufhundes fällt in die Renaissance, wo – wie auch in Frankreich- der Adel aufwändige Jagden veranstaltete, bei denen Jagdhunde in der Meute Hasen, Füchse und Kaninchen jagten. Der Niedergang der Segugi-Zucht begann in Italien mit der Französischen Revolution, mit der der Adel seine jagdlichen Privilegien verlor. Darüber hinaus war die Jagd mit Laufhunden durch den Einsatz von Feuerwaffen überflüssig geworden .In der Folge wurden Bastarde in die Rasse eingekreuzt, die reinrassige Zucht ging verloren.
Der Segugio italiano verdankt sein Überleben einigen engagierten Jägern, die sich für den Wiederaufbau der Zucht einsetzten. 1948 wurde bei der ENCI (nationaler italienischer Verband für das Hundewesen, entspricht dem VDH in Deutschland) 120 Segugi registriert, bis 1990 war die Anzahl der eingetragenen Tiere auf etwa 5000 angewachsen. Die Hunde werden heute auch in Arbeitstests geprüft, um ihre Gebrauchseigenschaften zu erhalten, der Segugio Italiano wird heute fast ausschließlich zur Hasenjagd eingesetzt.
Rassebeschreibung
Die folgende Beschreibung gilt für den kurzhaarigen und drahthaarigen Segugio, Unterschiede beim Drahthaar werden extra hinzugefügt.
Eine Kurzbeschreibung des Segugio Maremmano finden Sie im Anschluss.
Segugio Italiano a pelo raso (kurzhaariger Laufhund) / Segugio Italiano a pelo forte (drahthaariger Laufhund)
- FCI Gruppe 6: Lauf- und Schweisshunde
- Sektion 1.2: Mittelgroße Laufhunde
- Größe: Rüden 52-58 cm, Hündinnen 48-56 cm
Erscheinungsbild
- Körper: kräftiger Körperbau, lässt sich in ein Quadrat stellen, gute Muskulatur, ohne die geringste Spur von Fett
- Ohren: herabhängend, so gedreht, dass es nach vorne zeigt, von dreieckiger Form, das Ende läuft in einem schmalen Zipfel aus, der leicht nach innen eingedreht ist
- Augen: groß, mandelförmig, leuchtend, dunkel-ockerfarben, schwarze Lidränder, insgesamt ein sanfter, fast melancholischer Ausdruck
- Nasenschwamm: groß, mit beweglichen Nasenflügeln, immer schwarz
- Fang: Fanglänge entspricht der halben Kopflänge, das Fangprofil ist leicht konvex
- Kiefer/Zähne: komplettes Scherengebiss erwünscht
- Rute: hoher Rutenansatz, dünn an der Wurzel und auf ihrer ganzen Länge, so lang, dass ihre Spitze den Fersenhöcker berührt, in Ruhestellung hängend, in Aktion bis über die Rückenlinie angehoben, die Rute der drahthaarigen Variante ist im Ansatz kräftiger
- Haare: kurzes Haar auf dem ganzen Körper, harsche Textur, dicht, engstehend, gleichmäßig glatt;
Das Haar der drahthaarigen Variante ist unverkennbar rau, ausgenommen auf Kopf, Behang, Rute und Fang, die Haarlänge soll 5 cm nicht überschreiten, unter den Lefzen bildet das Haar einen sogenannten Bart - Farben: umfassen das ganze Spektrum von einfarbigem Falb und schwarz/lohfarben, die roten Abzeichen befinden sich am Fang, an den Augenbrauen an der Brust und an den Gliedmaßen, weiß darf an Fang und Schädel auftreten, auch erlaubt als “Stern” auf der Brust, es ist jedoch nicht sehr erwünscht, je weniger vorhanden, desto besser; der der schwarz/lohfarbene Hund darf einen weißen Bruststern tragen (tricolor Segugio); braun (kaffee-, leberfarben ) ist nicht zulässig;
Beim Drahthaar umfassen die Farben das ganze Spektrum von einfarbigem Falb, von dunkelrotem und berußtem Falb bis hin zum hellen Falb, sowie Schwarz und Loh. - Gangwerk: bei der Jagd galoppiert der Hund
Rassespezifische Charakterzüge
Wie die meisten Jagdhunde ist der Segugio im Haus eher ruhig, fast unauffällig, im Freien aber ein Vollblutjagdhund, der dazu tendiert, seine Nase ununterbrochen am Boden zu haben. Hat er einen interessanten Geruch entdeckt, so tut er das durch den ihm eigenen Jagdlaut kund. Bei der Jagd ist er ein harter und ausdauernder Hund, der sich an unterschiedliche Gelände anpasst, er besitzt extreme Widerstandsfähigkeit und Schnelligkeit.
Fremden gegenüber zeigt sich der Segugio manchmal etwas reserviert, besonders die rauhaarige Variante, die als eher zurückhaltend, weniger überschwänglich, folgsam, ruhig und nachdenklich bei der Arbeit gilt.
Mit Artgenossen hat er als typischer Meutehund im Allgemeinen kein Problem.
Haltungsempfehlung
Als Meutehund eignet sich der Segugio gut für die Mehrhundehaltung. Wie jeder andere Hund auch muss er mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, er eignet sich jedoch eher für erfahrend Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können .Da seine Jagdpassion ausgesprochen stark ausgeprägt ist, kann er u.U. überhaupt nicht abgeleint werden und muss daher ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden. Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann. Aktivitäten wie Mantrailing oder Fährtenarbeit nimmt er mit Begeisterung an.
Er sollte unbedingt einen gut gesicherten Garten zur Verfügung haben, in dem er sich auch frei bewegen kann. Zu beachten ist hierbei, dass manche Vertreter dieser Rasse wahre Kletterkünstler sind.
Kurzbeschreibung des Segugio Maremmano (regionale Variante des Segugio Italiano)
Die Rasse ist durch den Verband für das italienische Hundewesen (ENCI) 2009 offiziell anerkannt worden. Beim Segugio Maremmano (benannt nach der Maremma, aus der er kommt) handelt es sich um eine Segugio, der auf die Wildschweinjagd spezialisiert ist.
Erscheinungsbild
Es gibt ihn in einer kurzhaarigen Variante (dieser kann Unterwolle und einige raue Strähnen aufweisen) in den Farben rotblond, schwarzmarken und getigert, rauhaarig tritt er in rotblond auf. Weiß kann wie beim Segugio Italiano vorkommen.
Rüden sind etwa 48-54, Hündinnen 46-52 cm groß.
Er ist ein einfacher Hund von rustikaler Erscheinung und steht eher im Rechteck. Er hat hoch angesetzte Behänge, sein Auge ist dunkel und ausdrucksstark.
In seiner Zucht lag der Schwerpunkt immer auf der Suche nach jagdlich besonders geeigneten Tieren.
Segugi-Mischlinge vermittelt in Deutschland
Wir stellen vor: Englischer Setter
Setter auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Was die Herkunft des Setters angeht, gibt es keine eindeutigen Dokumente. Auf vielen alten Gemälden ist ein mittelgroßer, langhaariger, meist weiß-bunter Jagdhund dargestellt, die damals “Vogelhunde” genannt wurden und wohl als die Vorfahren all unser langhaarigen Jagdhunde wie Spaniel, Große und Kleine Münsterländer, Deutsche Wachtel und anderer angesehen werden können. Es besteht die Vermutung, dass der Setter aus einer Kreuzung großer Spaniels mit dem Pointer hervorging. Bezeugt ist, dass 1555 der Earl of Northumberland Spaniels zum Vorstehen und Vorliegen abrichtete und die Hunde dieser speziellen Jagdweise als “Sitting Spaniels”, später auch als “Sitting Dogs” oder abgekürzt “Sitter” bezeichnet wurden Daraus soll sich der Name “Setter” abgeleitet haben.
In alten englischen Berichten wurde noch keine Trennung zwischen Spaniel und Setter gemacht, es ist unklar, wann die Trennung der beiden Rassen erfolgte, Anfang des 19. Jahrhunderts ist dann aber in der zeitgenössischen Literatur von “Setter” die Rede.
Ebenso besteht Unklarheit darüber, wann die Trennung der Setterrassen nach Haarfarben in Englisch Setter, Irisch Setter und Gordon Setter stattfand, sie kann lediglich auf den Zeitraum zwischen 1865 und 1875 eingegrenzt werden.
Auch das erste Vorkommen von Settern in Deutschland kann nicht klar belegt werden, am hannoverschen Königshof tauchen die ersten Exemplare Mitte des 19.Jahrhunderts auf.
Zu Beginn der systematischen Setterzucht wurde der Farbe noch keine große Bedeutung beigemessen, es gab sogar reinschwarze Exemplare. Ordnung in diesen Mischmasch brachte zunächst Edvard Laverack, der 1825 mit der systematischen Zucht des Englischen Setters begann. Dabei legte er anfangs noch großen Wert auf die jagdlichen Eigenschaften, bald jedoch wurde seine Zucht zu einer reinen Schönheitszucht, die durch exzessive Inzucht einen völlig homogenen Typ, der von manchen nur noch als” Laverack-Setter ” bezeichnet wurde, hervorbrachte. Er bevorzugte die belton-farbigen Hunde, also solche, die farbige Punkte oder Sprenkel auf weißem Untergrund aufwiesen.
Laveracks Nachfolger wurde R.L. Purcell Llewellin, der zunächst schottische (Gordon) Setter, dann irische und mit zwei Rüden aus der Laverack Zucht schließlich auch Englische Setter züchtete. Er legte zunächst zwar wieder Wert auf die jagdlichen Eigenschaften, exportierte dann aber im großen Stil in die USA und Kanada, so dass auch seine Zucht zu einer Massenproduktion wurde , bei der natürlich die Qualität auf der Strecke blieb.
Nach seinem Tod wurde der Englische Setter in England mehr und mehr zu einem reinen Ausstellungshund, während auf dem Kontinent mehr Gewicht auf die seine jagdlichen Leistungen gelegt wurden. Besonders in Italien werden Englische Setter in Field Trials leistungsgeprüft.
Rassebeschreibung
- Gruppe: 7. Vorstehhunde
- Sektion: 2.1 Britische und irische Vorstehhunde
- Größe: Rüden 65-68cm, Hündinnen 61-65 cm
Erscheinungsbild
- Körper: von mittlerer Größe, elegant in Erscheinung und Bewegung
- Ohren: von mittlerer Länge, tief angesetzt, in einer Falte flach anliegend, der obere Teil ist mit feinem, seidigen Haar bedeckt, die Spitzen sind samtig
- Augen : lebhaft, sanft und ausdrucksvoll, von haselnussbraun bis dunkelbraun, je dunkler, umso besser, nur bei Hunden mit der Farbe liver-belton ist ein helleres Auge zulässig, Augenform oval
- Nasenschwamm: schwarz oder leberbraun, passend zur Farbe des Haarkleids, weit geöffnete Nasenlöcher
- Fang: mäßig tief und viereckig mit nicht zu hängenden Lefzen
- Kiefer/Zähne: kräftige Kiefer mit komplettem Scherengebiss
- Rute: in Linie des Rückens angesetzt, mittellang, in einer leichten Kurve getragen, jedoch ohne Aufwärtstendenz, lange Befederung, die knapp unterhalb des Rutenansatzes beginnt, sich zur Mitte hin verlängert, dann zum Rutenende hin wieder kürzer wird, das Haar ist lang, glänzend, weich, seidig und gewellt, aber keinesfalls gelockt, in der Bewegung schlägt die Rute lebhaft von einer Seite zur anderen
- Haare: vom Hinterkopf in Höhe des Behangs beginnend über den Körper verteilt leicht gewellt und seidig, aber nicht gelockt, die Oberschenkel der Hinterläufe und die Vorderläufe bis fast an die Pfoten sollen schön befedert sein
- Farben: schwarz und weiß (blue belton), orange und weiß (orange belton), zitronenfarben und weiß (lemon belton), leberbraun und weiß (liver belton), auch tricolor ist gestattet, dieses besteht aus blue belton oder liver belton und tan, bei allen Farben werden Hunde mit überall vorhandener Tüpfelung (= belton) solchen mit großen Farbplatten vorgezogen
- Gangwerk: freie, anmutige Bewegungen, die den Eindruck von Schnelligkeit und Ausdauer vermitteln, freie Bewegung aus den Sprunggelenken mit kraftvollem Schub
Rassespezifische Charakterzüge
Der Setter ist ein hochpassionierter Jagdhund, dessen typische Arbeit die Suche nach Federwild ist. Er sucht dabei mit hoher Geschwindigkeit ein ihm zugewiesenes Gelände auf Wild ab. Nimmt er Witterung auf, verharrt er regungslos (=Vorstehen) und zeigt seinem Hundeführer so den Sucherfolg an. Den Setter zeichnet besonders seine hohe Bereitschaft, mit seinem Hundeführer zusammenzuarbeiten aus.
Seine Jagdpassion ist zwar tief verwurzelt, dank seines ausgeglichenen und freundlichen Wesens ist er jedoch unter bestimmten Voraussetzungen auch als Familienhund geeignet.
Er ist, wie eigentlich alle Jagdhunde, zuhause ein ruhiger Hausgenosse und sein natürlicher, einfach unwiderstehlicher Charme begeistert seine Liebhaber immer wieder aufs Neue.
Haltungsempfehlung
Wie jeder andere Hund auch, sollte der Setter mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, er eignet sich jedoch eher für erfahrene Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können .Er muss ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden und braucht natürlich Familienanschluss.
Wer sich für einen Setter entscheidet, muss sich darüber im Klaren sein, dass er einen hochpassionierten, sehr aktiven Arbeitshund zu sich nimmt, dem er die Möglichkeit geben muss, seine Neigungen auszuleben.
Idealerweise sollte ihm dazu eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann, dazu eignet sich jede Art von Nasenarbeit (Mantrailing, Rettungshundeausbildung, Fährtenarbeit, …)
Setter in Deutschland
Wir stellen vor: Shar Pei
Treuer Begleiter aus dem Reich der Mitte
Geschichte bzw. Herkunft
Der Shar Pei ist eine sehr alte Hunderasse, die man auch auf Abbildungen des Shar Peis auf alten Überbleibseln des Reichs der Mitte fand, die aus der Han-Dynastie (206 v. Chr. Bis 220 n. Chr.) stammen.
Doch im Gegensatz zu anderen alten, asiatischen Hunderassen wurde der Shar Pei nicht am kaiserlichen Hof gehalten. Tatsächlich wurde er eher von Bauern und Fischern als Wach- und Jagdhund eingesetzt und blieb sehr lange Zeit ein vierbeiniger Gefährte für die ärmeren Schichten.
Ebendies ließ die Rasse dann sogar fast aussterben, da sich die einfachen Leute die Hundesteuern nicht mehr leisten konnten, die das kommunistische Regime einführte. 1973 waren deshalb die meisten Shar Peis von der Bildfläche verschwunden.
Matgo Law, ein Züchter aus Hongkong, sah die letzte Chance zur Rettung der Rasse in einem Hilfeschrei nach Amerika. Er bat die dortigen Hundezüchter, ihn in seinem Unterfangen zu unterstützen und die Shar Peis dadurch am Leben zu erhalten. Und obgleich die chinesischen Vierbeiner 1976 noch als seltenste Hunderasse – mit 145 Exemplaren weltweit – galten, gelang es sie wieder zu vermehren.
Dafür zahlten die Hunde aber auch mit ihrer Gesundheit. Denn insbesondere die starke Faltenbildung wurde (und wird leider teils noch immer) von vielen als besonders wünschenswertes Rassemerkmal angesehen. Die ursprünglichen Shar Peis wiesen hingegen kaum Hautfalten auf – vor allem keine, die sie gesundheitlich beeinflussten und sie somit als Gebrauchshunde untauglich werden ließen. Diese Modeerscheinung und die falsche Übersetzung als “Faltenhund” brachten der Rasse hauptsächlich Atem-, Augen- und Hautprobleme.
Der FCI-Rassestandard distanziert sich deshalb mittlerweile stark davon und bezeichnet tiefe Hautfalten – insbesondere solche, die Körperfunktionen beeinträchtigen – als ausschließende Fehler. Zwar haben Welpen zunächst viel überschüssiges Fell, in das sie erst hineinwachsen müssen (wodurch sie manchmal faltiger wirken), ein erwachsener Hund sollte allerdings möglichst hautlappenfrei sein. Nur im Gesicht und am Widerrist dürfen sie leicht vorhanden aber niemals so stark ausgeprägt sein, dass sie gesundheitliche Probleme hervorrufen würden.
Haltungsempfehlung
Der Shar Pei sollte im Haus mit Garten gehalten werden und ist auch gut für Familien geeignet. Insgesamt ist er eher für erfahrene Hundehalter empfehlenswert, die mit einer ruhigen, geduldigen und liebevollen Erziehung gegen den starken Charakter/Willen des Shar Peis ankommen.
Rassebeschreibung
- FCI Standard: Nr. 309
- CI-Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde
- Sektion: 2. Molossoide / 2.1. Doggenartige Hunde
- Herkunft: China
- Körper: Bei erwachsenen Hunden sind Hautfalten am Körper höchst unerwünscht, außer am Widerrist und am Rutenansatz, wo eine mäßige Faltenbildung vorhanden ist.
- Ohren: Sehr klein, eher dick, in der Form eines gleichseitigen Dreiecks. An der Spitze leicht abgerundet und hoch auf dem Schädel angesetzt, wobei die Ohrspitzen in Richtung der Augen weisen. Sie sind oberhalb der Augen deutlich vorn und weit auseinander angesetzt und liegen dicht am Schädel an. Stehohren sind höchst unerwünscht.
- Augen: Dunkel, mandelförmig mit missmutigem Ausdruck. Eine hellere Farbe der Iris ist zulässig, wenn die Farbe des Haarkleides verwaschen ist. Die gesunde Funktion der Augäpfel oder den Augenlidern darf keinesfalls durch die sie umgebende Haut, die Falten oder die Haare beeinträchtigt sein. Jegliches Anzeichen von Reizung am Augapfel, an der Bindehaut oder an den Augenlidern ist höchst unerwünscht. Frei von Entropium.
- Nasenschwamm: Groß und breit, vorzugsweise schwarz, aber jede andere Farbe, die der allgemeinen Farbe des Haarkleides angepasst ist, ist zulässig. Nasenlöcher weit offen.
- Fang: Ein charakteristisches Merkmal der Rasse. Breit vom Ansatz bis hin zur Fangspitze ohne jegliche Tendenz, sich zu verjüngen. Lefzen und oberer Fangbereich sind gut gepolstert. Ein Hautwulst am Ansatz des Nasenschwamms ist zulässig.
- Maul: Zunge, Gaumen, Zahnfleisch und Lefzen sind vorzugsweise bläulich schwarz. Eine rosa gefleckte Zunge ist zulässig. Eine einheitlich rosafarbene Zunge ist höchst unerwünscht. Bei Hunden, deren Haarfarbe verwaschen ist, ist die Zunge einheitlich lavendelfarben.
- Kiefer/Zähne: Kiefer kräftig mit einem einwandfreien Scherengebiss, wobei die Schneidezähne des Oberkiefers die des Unterkiefers ohne Zwischenraum überlappen und senkrecht im Kiefer eingesetzt sind. Die Unterlefze soll nicht so übermäßig gepolstert sein, dass sie den Gebissschluss beeinträchtigt.
- Rute: Dick und rund an der Wurzel, verjüngt sich zu einer dünnen Spitze. Die Rute ist sehr hoch angesetzt, ein charakteristisches Merkmal der Rasse. Sie kann hoch und gebogen, eng gerollt oder über den Rücken oder zu einer von beiden Seiten gekrümmt getragen werden. Eine unvollständige oder ganz fehlende Rute ist höchst unerwünscht.
- Haarkleid: Ein charakteristisches Merkmal der Rasse: Kurz, rau und borstig. Das Haar ist gerade und steht vom Körper ab; aber an den Gliedmaßen liegt es üblicherweise glatt an. Keine Unterwolle. Die Länge des Haares kann von 1 bis 2,5 cm variieren. Niemals getrimmt.
- Farben: Außer Weiß sind alle einheitlichen Farben zulässig. Die Rute und die Hinterseiten der Schenkel sind oft heller gefärbt. Eine dunklere Schattierung längs des Rückens und an den Ohren ist zulässig.
- Gangwerk: Die bevorzugte Gangart ist der Trab. Die Bewegung ist frei, harmonisch und energisch, mit gutem Raumgriff und starkem Schub aus der Hinterhand. Bei zunehmender Geschwindigkeit tendieren die Pfoten dazu, näher einer gedachten Mittellinie aufzutreten. Eine stelzige Bewegung ist unerwünscht.
- Widerristhöhe: 44-51 cm
- Gewicht: nicht festgelegt
Fitness-Ansprüche
Durch seine Vergangenheit als Wach- und Jagdhund ist der Shar Pei entsprechend ausdauernd und kräftig. Körperlich Betätigung ist deshalb kein Problem und selbstverständlich wichtig, damit der Vierbeiner fit bleibt. Zudem lieben diese Hunde ausgiebige Spaziergänge und auch lange Wanderungen.
Dem Hundesport können jedoch die wenigsten Vertreter dieser Rasse etwas abgewinnen. So wird ein Shar Pei bei guter Erziehung zwar bereitwillig die Grundkommandos lernen und befolgen, aber absolute Unterordnung – und für ihn sinnfreies Hüpfen durch Reifen – ist meist nicht nach seinem Geschmack.
Rassespezifische Charakterzüge
Ebendies zeichnet die Shar Peis auch aus: ihre starke Persönlichkeit und ihr unbeugsamer Wille. Sie sind intelligent und bilden sich gerne eine eigene Meinung oder handeln selbstständig. Werden sie allerdings richtig erzogen – mit Geduld, Liebe und Durchsetzungsvermögen; ohne Härte – dann sind sie ihren Menschen treu ergeben und folgen ihnen aus freien Stücken. Zumindest solange sie nicht zu etwas gezwungen werden, was ihnen absolut zuwider ist.
Hat ein Shar Pei dann erst einmal beschlossen, dass man seiner Treue und Liebe wert ist, weicht er einem auch nicht mehr von der Seite und wird zum anhänglichen Beschützer und Gefährten. Dabei ist er seiner Umwelt gegenüber äußerst wachsam und würde seine Familie vor eventuellen Gefahren schützen.
Denn obgleich die Vierbeiner unglaublich ruhig, sanftmütig und freundlich wirken und ihren Menschen gegenüber auch sind – gilt es etwas zu beschützen, sind sie ebenso mutig und unerschrocken. Das heißt allerdings nicht, dass sie Aggressionen zeigen, sie werden lediglich verteidigen, was sie lieben.
Haltung
Aufgrund des starken, eigenwilligen Charakters empfiehlt sich ein Shar Pei für erfahrene Hundehalter, die in der Lage sind, ein Tier liebevoll, ruhig aber mit der nötigen Konsequenz zu erziehen. Härte hat hier jedoch absolut nichts verloren – wie eigentlich immer – da die chinesischen Vierbeiner hierdurch eher geneigt wären, sich abzuwenden oder gegen den Menschen zu stellen, statt sich zu fügen.
So gilt es einfach sie mittels Ruhe, Geduld und einer natürlichen Durchsetzungsfähigkeit für sich zu gewinnen.
Darüber hinaus sollten Shar Peis bestenfalls in einem Haus mit Garten gehalten werden, wo sie sich frei bewegen können und wo sie am Familienleben teilhaben dürfen. Denn haben sie ihre Menschen erst einmal lieben gelernt, wollen sie immer dabei sein. Sollten Sie sich also für diese Rasse entscheiden, müssen Sie auch genügend Zeit mitbringen. Für Berufstätige, die lange unterwegs sind und ihren Hund alleine lassen müssten, eignen sich Shar Peis nicht.
Hundetagesstätten eignen sich meistens nicht für die Unterbringung während der Arbeitszeit. Der Shar Pei liebt durchaus seine Ruhe und braucht keinen Trubel.
Wir stellen vor: Spinone Italiano – der Vorstehhund
Spinone auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Es wird vermutet, dass die Rasse im italienischen Piemont ihren Ursprung hat und man geht davon aus, dass es sich um einen der ältesten Vorstehhunde handelt. So ist dieser Hundetyp schon auf der Wandmalerei von Andrea Mantegna „Die Rückkehr der Kardinals Gonzaga (1450)“ und auf einem Gemälde von Annibale Carracci (1560 bis 1609) zu finden. Jacques Espée de Selincourt schreibt 1683 in seinem Buch Le Parfait Chasseur (Der perfekte Jäger), dass die besten Griffons aus Italien und Piemont kommen und nimmt dabei Bezug auf den Spinone. Gerade weil es sich um eine alte Rasse handelt, sind die Ursprünge unklar und es gibt verschiedene Theorien, die weit auseinander liegen. Tale, ein Kynologe aus dem 16. Jahrhundert, vermutet die Herkunft des Spinone in der Verbindung von russischen Griffons mit dem Bracco Italiano. Eine andere Theorie vermutet die Herkunft bei einem inzwischen ausgestorbenen spanischen Vorstehhund.
Während des Zweiten Weltkriegs starb der Spinone fast aus. Dabei spielte auch die Tatsache eine Rolle, dass viele italienische Jäger begannen mit anderen Vorstehhunden zu jagen, die aus dem Ausland kamen – wie Setter, Pointer oder Deutsch Drahthaar. Im Gegenzug wurde der Spinone auch in andere Länder exportiert, so dass sich die Zuchtpopulation erholte.
Rassebeschreibung
- FCI Gruppe 7: Vorstehhunde
- Sektion 1: Kontinentale Vorstehhunde
- Größe: Rüden 60-70 cm, Hündinnen 58-65 cm
- Gewicht: Rüden 32-37 kg, Hündinnen 28-30 kg
Erscheinungsbild
- Hund von kräftigem, derbem und widerstandsfähigem Körperbau mit kräftigen Knochen, gut entwickelter Muskulatur und einer rauen Behaarung. WICHTIGE PROPORTIONEN: Sein Körperbau ist nahezu quadratisch. Die Rumpflänge entspricht der Widerristhöhe, mit einer Toleranz von 1 bis 2 cm mehr Rumpflänge. Die Länge des Kopfes entspricht 4/10 der Widerristhöhe; seine Breite beträgt, in Höhe des Jochbeinbogens gemessen, weniger als die Hälfte seiner Länge. Die Lende misst in der Länge etwas weniger als ein Fünftel der Widerristhöhe.
- Haar: Länge am Körper: 4 bis 6 cm, kürzer am Fang, Kopf, Ohren, Vorderseiten der Gliedmaßen und auf den Pfoten. Auf der Rückseite der Gliedmaßen ist das Haar bürstenartig, zeigt aber nie Fransen. Lange und steife Haare zieren die Augenbrauenbogen und die Lefzen; sie bilden dabei dichte Augenbrauen, Schnurrbart und Kinnbart. Das Haar ist steif, hart, dicht und eher anliegend. Es gibt keine Unterwolle.
Rassespezifische Charakterzüge
Der Spinone Italiano ist eine sanfte, tolerante und gesellige Hunderasse, der ein unterhaltsamer Gefährte ist und menschliche Gesellschaft liebt – sei es beim Spiel im Garten oder wenn er nach einem langen Spaziergang zufrieden zu deinen Füßen liegt. Ein aktives Zuhause, das ihm viel Bewegung an der frischen Luft bietet, ist unerlässlich.
Naturgemäß umgänglich, gelehrig und geduldig, der Spinone ist ein erfahrener Jäger in allen Gebieten; unermüdlich geht er bereitwillig ins dornige Unterholz oder wirft sich ins kalte Wasser. Er besitzt eine bemerkenswerte Veranlagung zum starken und schnellen Trab; von Natur aus ist er ein hervorragender Apportierhund.
Haltungsempfehlung
Der Spinone Italiano ist zwar ein umgänglicher, freundlicher und ruhiger Hund, wenn er gut ausgelastet ist, muss aber trotzdem konsequent und mit viel Geduld erzogen werden. Wenn dies geschieht, so lässt er sich leicht führen. Wer diesen Hund nicht richtig erzieht, läuft Gefahr, dass der Spinone macht was er will und dass sein Sturkopf mehr und mehr zum Vorschein kommt.
Besonders wichtig ist es bei dieser Rasse, ein enges Vertrauensverhältnis zum Hund aufzubauen und ihm klarzumachen, dass der Mensch führt. Für Anfänger eignet sich dieser Hund, wenn sie es schaffen, ihm die entsprechende Erziehung zukommen zu lassen.
Ein Spinone Italiano sollte auf dem Land in einem Haus mit Nähe zur Natur gehalten werden, da er sich viel und frei bewegen muss. Er hält sich am liebsten im Freien auf und sollte viel Auslauf bekommen. Zudem ist vor allem in jungen Jahren wichtig, dass der Hund eine Beschäftigung erhält, die seine Instinkte fordert. Der Garten des Spinone sollte gut gesichert sein, denn dieser italienische Vorstehhund wird aufgrund seines Jagdtriebs dazu neigen, sich allein auf die Jagd zu begeben, wenn er die Möglichkeit dazu bekommt.
Der Spinone Italiano als klassischer Jagdhund benötigt viel Bewegung und sollte entsprechend seiner stark ausgeprägten Instinkte gefördert und beschäftigt werden. Das heißt, dass für diesen Hund am besten Beschäftigungen in Frage kommen, die der Jagd möglichst ähnlich sind. Ein Spinone wird mit großer Motivation auf der Fährte seine gute Nase einsetzen und alle Gegenstände finden, anzeigen und apportieren, die er suchen soll. Genauso wird er beim Mantrailing sehr erfolgreich sein können und den zu suchenden Menschen wahrscheinlich in Rekordgeschwindigkeit aufspüren. Natürlich ist ein Spinone Italiano aber auch ein ausgezeichneter Begleiter bei bewegungsintensiven Aktivitäten, wie Wandern, Joggen oder Fahrrad fahren.
Gesundheit – Lebenserwartung
Der Spinone Italiano hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 12 Jahren. Es handelt sich also um eine robuste Hunderasse mit guter Gesundheit.
Der Spinone Italiano neigt als sehr aktiver Hund nicht zu Übergewicht. Gegen Kälte und Nässe ist er aufgrund seines rauen Fells recht gut gewappnet, Hitze verträgt der Vorstehhund wie die meisten anderen auch eher nicht so gut.
Spinone-Mischlinge vermittelt in Deutschland
Wir stellen vor: Terrier
Terrier auf Sardinien
Geschichte bzw. Herkunft
Die meisten Terrierarten kommen ursprünglich aus Großbritannien und wurden schon im Mittelalter gezüchtet, um Ratten und Mäuse zu jagen, aber auch, um Dachse, Füchse und Marder aus ihrem Bau zu treiben und ihnen nachzustellen. Der Name Terrier kommt also nicht von ungefähr und leitet sich von dem französischen Wort „terre“ für „Erde“ ab. Denn die meist kleinen bis mittelgroßen Terrier-Rassen mussten auch unterirdisch im Bau jagen, wo sie allein auf sich gestellt unerschrocken handeln mussten.
Rassebeschreibung
Die meisten Terrier-Rassen stammen aus Großbritannien, aus Deutschland kommt beispielsweise nur der Jagdterrier. Aus der ursprünglichen Terrierrasse machte die moderne Hundezüchtung 34 genetisch unterschiedliche Terrierarten. Terrier gibt es in vielen Größen (von 25 bis 60 cm):meist sind sie aber eher kleine Hunde, da sie in den beengten Arbeitersiedlungen Großbritanniens Platz finden mussten. Große Terrier – wie der Airdale-Terrier zum Beispiel – waren mit die ersten Diensthunde, die beim Militär, bei der Polizei oder beim Zoll zum Einsatz kamen.
Der Welthundeverband FCI unterteilt die Terrier-Rassen in 4 Unterkategorien
- Hochläufige Terrier: Große Terrierarten wie z.B. der Airdale-Terrier.
- Niederläufige Terrier: KleineTerrierarten wie der Jack Russel, Foxterrier und die meisten anderen Terrierarten.
- Bullartige Terrier: Sie stammen zum Großteil von den alten Bulldoggen ab wie beispielsweise der Bullterrier. Sie wurden im Kampf gegen Bullen trainiert und gehören teilweise zu den Listenhunden.Mit dem Halten von Listenhunden sind, je nach Land bzw. Bundesland, verschiedene Auflagen verbunden.
- Zwergterrier: Hierzu gehören der Yorkshire-Terrier und andere Miniatur-Terrier.
Rassespezifische Charakterzüge
Terrier sind draufgängerisch, reaktionsschnell, selbstbewusst und gelehrig. Manchmal auch ein bisschen starrsinnig. Sie ordnen sich nicht leicht unter! Als Terrierbesitzer solltest du wissen, dass dein Hund seinen Jagdtrieb ausleben und ihm nachgehen können muss, um glücklich und gesund zu bleiben. Es ist eine große Freude mit Terriern zu arbeiten. Sie sind ihren Menschen treu zugewandt und eignen sich bestens als Familienhunde, wenn man ihre starke Persönlichkeit nicht nur respektiert, sondern sie vielmehr zu schätzen weiß.
Terrier sind im Allgemeinen:
- lustig und aktiv: Terrier lieben das Leben und sind immer für ein Spiel oder ein Abenteuer zu haben. Obwohl es eher kleine Hunde sind, genießen sie ausgedehnte Spaziergänge und viel Bewegung. Mindestens eine Stunde am Tag braucht selbst der kleinste Terrier! Für Fitness-Enthusiasten oder Menschen, die gern Draußen unterwegs sind, ist ein Terrier also ideal.
- mutig und entschlossen: Hartnäckigkeit und Mut zeichnet sie aus, denn diese Eigenschaften brauchen sie auch bei der Jagd!
- unabhängig: und deshalb nicht sonderlich gehorsam. Sie ordnen sich nicht gern unter.
- laut: Terrier wurden darauf getrimmt laut zu bellen, wenn sie unter der Erde auf Jagd waren, damit man sie hört. Unausgelastete und schlecht erzogene bzw. schlecht sozialisierte Terrier können deshalb leider schnell zu lästigen Kläffern werden.
- begeisterte Buddler: Terrier neigen oft zu unerwünschtem Buddeln, das steckt in ihren Genen. Für passionierte Gärtner sind Terrier deshalb keine geeigneten Hunde! Am besten sorgst du dafür, dass dein Hund möglichst in der freien Natur seine natürlichen Buddel- und Jagdinstinkte ausleben kann!
- zerstörerisch: Terrier haben einen starken Reiß- und Zerreißtrieb, wenn dieser nicht richtig kanalisiert wird, kann er für Haus und Grundstück negative Folgen haben! Tauziehen genießen Terrier sehr: Spiele häufig mit einem Zerr-und Reißspielzeug mit ihm!
- zupackend: Zur Jagd ist ein gezielter, starker Biss notwendig. Wenn Terriern allerdings keine Beißhemmung beigebracht wird, dann können sie sich (auch unabsichtlich) stark verbeißen, leider auch in menschliche Gliedmaßen.
- wachsam: Terrier sind nicht nur ständig wachsam, sondern auch in der Lage reaktionsschnell zu handeln. Andere Hunde, Katzen und kleine Tiere werden gern mal angegriffen oder von ihnen gejagt.
Haltungsempfehlung
Passt ein Terrier zu mir?
Ein Terrier passt perfekt zu Dir, wenn:
- Du etwas weniger Platz hast, aber trotzdem einen aktiven Hund haben möchtest.
- Hunde magst, die unabhängig sind und vielleicht keine körperliche Zuneigung zeigen, Dir aber trotzdem treue Gefährten sind.
- Dir Lärm nichts ausmacht, denn sie kläffen oft und laut.
- gerne mit Deinem Hund spielst und viel draußen in Bewegung bist.
- Wenn Du schon ältere, ruhigere Kinder hast,die wissen, wie man mit Hunden umgeht
Denn trotz ihres etwas rauen Charmes zählen Terrier zu den beliebtesten Haus- und Familienhunden!
Terrier in Deutschland